15. Ditzinger Lebenslauf

28.04.2013

Für Norbert und mich hat der Lauf nun schon fast Tradition. Trotz des frühen Starts um 8 Uhr brauchen wir nicht mitten in der Nacht aufzustehen. Es sind halt nur 20 Min Fahrzeit nacht Ditzingen. Zu so früher Stunde ist Parken dann auch kein Problem. Der Lauf geht um das Schulzentrum Glemsaue herum.

Da dies meine alte Schule ist kenne ich mich aus. Und Norbert kommt ja aus Ditzingen und hat um die Ecke gewohnt. Alte Erinnerungen werden wach.

Anmelden ist dann auch leicht: Nur eins der ausliegenden Formulare ausfüllen und Startnummer abholen. Wir treffen Carmen, die uns Lust auf Sparthatlon macht. Sonst ist wenig los. Um 8 Uhr wollen wir starten aber der erste offizielle Start ist erst um 8.30 Uhr.

Mit zwei anderen Läufern machen wir uns trotzdem auf den Weg. Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil wir den Gottesdienst schwänzen. Wahrscheinlich fängt es deshalb jetzt auch an zu nieseln.

Trotz des Regens in der Nacht ist die Strecke gut zu belaufen. Im letzten Jahr hab ich mir auf dem Weg an der Glems entlang den Rindenmulch in die Schuhe gesammelt. Das ist Heute besser. Links geht es auf die Verlängerung. Die Strecke ist 2 km lang, man kann aber noch eine Verlängerung von 1,5 km dranhängen. Dabei kommt man über die Felder, muss aber eine Steigung mitnehmen. Die wird im Laufe des später werdenen Tages immer steiler. Jetzt ist sie noch kein Problem.

Hinter der Gärtnerei fehlen die Streckenposten. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn diese nicht die Gummis für die Kilometerzählung ausgeben würden. Zuerst warten wir. Dann siegt der Laufwille. Um den Gummiring kümmern wir uns später. Wir laufen die halbseitig gesperrte Straße weiter. Hier kommt die Hauptstrecke wieder zusammen. Da läuft schon einer.

Die Helfer an der nächsten Gummiausgabe sind auch schon da. Es geht zurück Richtung Schulzentrum. Im Park ist dann der gewohnte Schlenker auf einer Wiese mit frischem Rindenmulch ausgestreut. Eine dicke Pfütze am Ende des Wegs zeigt, dass das auch nötig ist. Dann sehen wir die Schule schon von hinten und laufen über die Tartanbahn direkt darauf zu. Der Gottesdienst ist in vollem Gange wie wir hören können. Noch einmal rum und wir haben den Start/Zielbereich erreicht. Es gibt Gummiringe. Das Ziel lassen wir rechts liegen und die Verpflegung auch.

Jetzt sind schon mehr Läufer auf der Strecke. An der ersten Gummiausgabe müssen wir nicht lange erklären, dass wir schon mal hier waren. Vielleicht sehen wir schon so fertig aus? Ach nein, die Gummiringe werden ja für die Ermittlung der Spendenhöhe benötigt. Je mehr Gummis, desto höher die Spende. Wir spenden immer die Höhe eines durchschnittlichen Startgelds für so einen Lauf. Außerdem gibt die Familie noch was drauf. Die Spende kommt der Mukoviszidosestiftung eV zu Gute (http://muko.info/). Hier werden die Spenden dringend benötigt, um die Krankheit weiter zu erforschen und neue Therapien zu entwickeln.

Ab 10 Uhr ist es merklich voller. Das Wetter wird nun auch besser, der Niesel hat aufgehört. Alle halbe Stunde gibt es offizielle Gruppenstarts. Viele große und kleine Firmen unterstützen den Lauf, indem sie, neben Geldspenden, auch ihre Mitarbeiter dazu motivieren, mitzulaufen. In einheitlichen Shirts sind diese gut zu erkennen. Zudem sind die umliegenden Schulen mit ganzen Klassen hier vertreten. Auch Zuschauer sind viele da. Auf der Wiese vor der Schule ist heute zwar nicht so viel los. Es ist doch nass und ohne Sonne macht Picknick keine großen Spaß. Aber auf dem Pausenhof ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt. So treffen wir hier viele Bekannte.

Georg sieht uns zuerst. Mehrere Runden lang tauschen wir Lauferlebnisse. Kathi ist nur Zuschauer und Begleitfan ihrer Tochter. Sie hat ihr Pensum Gestern schon gehabt. Klaus ist der nächste, der uns mehrere Runden die Zeit vertreibt.

Carmen, die normalerweise viel schneller ist, treffen wir nur zweimal. Sie ist heute zum ersten Mal nach überstandener Krankheit wieder länger auf der Piste.

Dafür ist Marco, der Triathlet, der vor 2 Jahren hier 100 Kilometer laufen wollte und dem Lauf wohl immer noch die Treue hält so schnell vorbei, dass ich ihn nicht sprechen kann.

Bei mir läuft es nicht. Schon nach 15 km merke ich ein Ziehen in der Leiste. So ab km 30 m u s s ich gehen. Normalerweise gehe ich um Kraft zu sparen. Heute geht nichts.

Über Mittag ist es wie immer so voll, dass gehen nicht auffällt. Ich freue mich an den Kindern, die voll motivert sind. Zweitweise setzten wir uns auf eine Bank und beobachten das Geschehen. Ich finde es toll, wie viele Menschen aller Altersgruppen sich hier bewegen. Ab 14 Uhr wird es wieder ruhiger.

Wir ziehen es bis zur Marathondistanz durch. Dann gebe ich auf. Wir gehen ein letztes Mal in das große Verpflegungszelt. Hier gibt es Äpfel und Bananen. Am Anfang waren noch Müsliriegel da. Wasser mit und ohne Kohlensäure, Apfelsaftschorle und verschiedene Mineralgetränke, außerdem diverse Traubenzucker und Bonbons komplettieren das Angebot. Die Helfer sind schon am aufatmen. Die Mittagsstunden mit den vielen hungrigen Läufern waren sicher hart. Im Akkord wurden Apfel entkernt, geschnitten und Bananen vorbereitet.

Insgesamt sind 150 Helfer im Einsatz. Alle ehrenamtlich versteht sich. Die meisten sind jedes Jahr dabei. Viele kennen Mukoviszidosekranke in Familie, Freundes- und Bekanntenkreis. Auch Kranke sind mit von der Partie, sowohl als Helfer wie auch als Läufer.

Im Ziel sortieren wir unsere Gummis und lassen sie zählen. Es gibt Gutscheine für Erdinger alkoholfrei. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

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Birgit am Mai 8th 2013 in 2013, Ultraläufe

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