5. Hemsbacher Silbersee- Marathon

1.01.2013

Silbersee auf Trailrunning.de: http://www.trailrunning.de/laufberichte/sport/5-hemsbacher-silbersee-marathon/1947

Kurz vor Weihnachten schickt mir Kathi einen Link, den sie selber von Klaus bekommen hat. Es geht da um einen kleinen Marathon gar nicht so weit entfernt. Norbert ist gleich mit dabei. Wir fassen das ganze mal vorsichtig ins Auge. Der Silvesterlauf ist ja schon gemeldet und natürlich Kult. Geht da am Folgetag ein Marathon? Außerdem bin ich immer noch erkältet und der Wetterbericht ist auch vorsichtig pessimistisch.

Aber vom Timing her, zwischen Eisweinlauf und Rodgau liegt der Silberseemarathon optimal.

Als wir an Silvester dann Michel treffen ist der Lauf gebongt.

Pünktlich um 8:30 trifft Michel bei uns ein. Wir beladen das Auto und fahren los. Es regnet und ist ziemlich kalt.

Unterwegs hört der Regen mal auf dann fängt es wieder an. Unterwegs überholen wir Klaus. Er hat in seinem Tempomat wohl eine geringere Geschwindigkeit eingestellt als wir, und so sind wir kurz vor ihm auf dem Parkplatz.

Wir erkunden die Örtlichkeit. Zum Strandbad laufen wir über einen befahrbaren Damm. Der Bus von Laufticker Gabi Gründling und andere Fahrzeuge stehen hier auf dem als Behindertenparkplatz markierten Gelände. Ein paar durch ihre Kleidung als Läufer erkennbare Personen sind schon da. Bernhard Hertinger begrüßt uns herzlich. Wir tragen uns auf einer Liste ein und bezahlen das Startgeld von 5 Euro. Ein schönes Schlauchtuch mit LT Hemsbach-Aufdruck erhalten wir als Präsent.

Spontan erkenne ich Gabi (nicht Gründling), mit der ich vor 2 Jahren in Freiburg total eingegangen bin. Auch sie hat wohl schlechte Erinnerungen an mich. Petra, sie kennt mich von Rodgau, und dann von einer Toilettenbegegnung in Rülzheim, spricht mich später an. Gabi (Gründling) kenne ich auch, bei den Männern ein paar vom Sehen.

Wir packen unsere mitgebrachte Verpflegung auf einen der Tische. Es nieselt leicht.

Bernhard sagt noch ein paar Worte zum Ablauf. Daniel und Thomas haben schon 2 Runden hinter sich, als wir zum Start marschieren.

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Pünktlich um 10:30 wird eine Neujahrsrakete gezündet, wir laufen los. Meine Beine sind schwer. Es geht die Straße entlang. Wie auf einer kleinen Allee sind wir von Bäumen umgeben. Rechts kommt der Eingang zum Kieswerk, und dann liegt da der See. Obwohl die Farben sich heute nur in einer Palette von grau bis braun halten, ist er doch wunderschön.

Da scheint schon das hintere Ende des Sees erreicht. Man sieht, dass hier Kies abgebaut wird. Die Straße führt nach rechts. Aber unser Weg geht geradeaus auf einen schlammigen Feldweg. Hinter einer Schranke sehen wir, dass der See noch weiter geht. Irgendwann laufen wir dann doch rechts. Der Weg ist jetzt sandig.

Tiefe Pfützen machen uns zu Slalomläufern. In lockerer Stimmung werden Witze gerissen. Als dann eine Pfütze den ganzen Weg versperrt, necken wir Klaus als Schuldigen für diese miserable Wegstrecke. Er bezichtigt uns als Weicheier, die den anspruchsvollen Trail nicht zu würdigen wissen.

Ein schöner Wiesenweg entschädigt für die Mühsal. Dann geht es auf einen traumhaft schönen Trail. Und schon sind wir einmal rum. 5,2 Kilometer hat so eine Runde. Martin Rudolph hat sie eigenhändig vermessen und läuft heute auch mit. Wir stärken uns. Ich will mal Dinkelsuppe als Verpflegung ausprobieren.

Auf der 2. Runde ist die Gruppe schon ziemlich auseinander gezogen. Vom Gefühl her sind wir so in der Mitte. Michel erzählt einige Anekdoten aus seinem langen und interessanten Läuferleben. So vergeht die 2. Runde wie im Flug.

Michel will die 3. und 4. Runde in umgekehrter Richtung laufen. Wir schließen uns an und erkennen sofort den Vorteil: Wir können alle, und vor allem die Führenden von vorne sehen. Die freuen sich auch.

Die Strecke ist durch die umgekehrte Richtung auch kurzweiliger, nur ein blöder Wind auf dem letzten Stück schmälert etwas die Lauffreude. Apropos Lauffreude: Meine Beine sind wie Blei. Könnte das vielleicht an dem schnellen 11er von gestern liegen? Michel meint, das gibt sich nach ein paar Kilometern. Ich warte die ganze Zeit wann das sein wird.

Michel rechnet gerade. Durch das Drehen der Laufrichtung am Start/Ziel haben wir eine längere Strecke zu bewältigen. Also müsste es genügen nach vollendeter Marathondistanz bei den Verpflegungstischen zu finishen und nicht noch die 100m zum Ziel zu laufen. Im Moment ist mir das egal, aber wir behalten es mal im Hinterkopf.

Vor der 5. Runde drehen wir wieder in den Uhrzeigersinn. Jetzt haben andere gedreht und kommen uns wieder entgegen. Auch eine Menge Spaziergänger mit auffällig vielen Hunden beleben die Strecke.

Am Strandbad gibt es einen Kiosk. Plötzlich hat der geöffnet. Außerdem wird ein Grillfeuer angemacht. Auf unsere Nachfrage erklärt man uns, dass hier das Neujahrsschwimmen stattfinden wird. Wie bitte? Schwimmen? Das muss ich unbedingt sehen.

Leider sind wir gerade in dem (kurzen?!?) Moment wo einige Personen ins Wasser gehen auf der Strecke und bekommen nichts mit. Gabi hat aber, glaub ich, Bilder gemacht.

Ich warte immer noch darauf, dass meine Beine locker werden. Außerdem bekomme ich jetzt Hunger. Wir haben Neujahrsbrezel dabei und Kaffee.

Nach 32 km hab ich mir das verdient.

Der Weg wird jetzt immer matschiger. Obwohl der leichte Regen nach der ersten Runde aufgehört hat, ist der Weg durch die vielen Läufer tief geworden. Vor allem der Wiesenweg und die engen Stücke des Trails sind jetzt  rutschig. Wenn dann noch jemand entgegen kommt, wird es richtig lustig.

Die letzte Runde wird dann nochmal knapp für 5 Stunden. Gut dass wir tatsächlich nur noch bis zur Verpflegung müssen. Es reicht trotzdem knapp nicht. Ist jetzt aber auch egal. Ich bin erst zum 2. Mal einen Marathon komplett durchgelaufen und somit ganz zufrieden.

Es gab auch einen Schnellsten, das könnt Ihr in der Ergebnisliste nachlesen. Heute sind aber alle Sieger.

Das war ein würdiger Anfang des neuen Jahres.

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Birgit am Januar 3rd 2013 in 2013, Marathons

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