5.Grafenauer Dreikönigslauf

6.01.2012

 

Orkantief „Andrea“ hat seit 2 Tagen unsere Region fest im Griff.Es ist 8 Uhr, und ich zweifle, ob der Lauf überhaupt stattfinden kann. Doch die Homepage sagt, dass die Strecke noch in der Nacht in einem Großeinsatz der Feuerwehr von quer liegenden Bäumen geräumt wurde, und jetzt störungsfrei belaufbar ist. Schlimmer als das Blitzeis und der Schnee vom letzten Jahr (siehe Laufbericht 2011)kann es nicht werden. Und ich hab auch nicht wirklich Angst, von umstürzenden Bäumen getroffen zu werden.

Die Anfahrt zur Grafenauer Sporthalle ist auch problemlos, und durch den Profi mäßigen Parkplatz Einweiseservice schnell ein Parkplatz gefunden. Wir sind ein bisschen früher dran, weil wir den Voranmeldeschluss verpasst hatten, und also noch nach melden müssen. Ungewöhnlich ist der reich gefüllte Beutel, der mit der Startnummer zusammen verteilt wird. Hier scheint die Sponsorenwelt noch in Ordnung zu sein. In der Halle will uns noch einer von den Vorteilen spezieller Kompressionsstrümpfe überzeugen. Als ob ich keine anderen Sorgen hätte.

Trotzdem schaffen wir es wieder pünktlich zum Warmlaufen aufzubrechen. Da die Schülerläufe noch im Gange sind laufen wir erst mal in die andere Richtung zur Tankstelle vor. Von dort kommt man elegant auf die Strecke.

Puh, war das letztes Jahr auch so steil? Ich bin schon müde, bevor es angefangen hat. Meinen 6er Schnitt vom letzten Jahr kann ich wohl vergessen. Außerdem ist es kälter als gedacht. Es hat zwar 5° aber den Wind mach die gefühlte Temperatur mindestens 5 °kälter. Ich werd wohl doch in meiner neuen Jacke und nicht in meinem neuen Winterlaufshirt laufen. Hallo, da ist auch Günter.

Zurück in der Halle schnell umziehen. Wir haben noch 5 Minuten.

Dieses Jahr wird pünktlich gestartet. Letztes Jahr hat man wegen des Blitzeises den Start eine Viertel Stunde nach hinten verschoben, damit auch verspätete mitlaufen konnten. Ich muss lachen, die Startpistole funktioniert nicht, und der Bürgermeister schickt uns mit einem gerufenen“peng“ auf die Strecke.

Nach ca 200m geht es im dichten Läuferfeld den bewaldeten Berg hinauf. Ich denke an Jochen Behle, der seine Langlaufschützlinge immer mit einem „locker bleiben“ dem Berg hinauf puscht. Also: locker bleiben. Oben laufen die 5km Läufer rechts weg. Bei uns gehts jetzt auch mal bergab. Irgendwie kann ich mich nicht erinnern, wie es weiter gehen wird. So kann ich unbeschwert die wellige Strecke laufen, bis ich vor dem Schild bin, das sagt, dass es noch 300m bis zum Gipfel sind. Mir fällt ein, dass es 300m s t e i l bergauf geht. Also walken. Das machen hier nicht alle so. Toll, wie man so ein steiles Stück noch laufen kann. Oben kommt die Verpflegungsstelle. Ich trink hier einen Schluck gesüßten Tee. Irgendwie fühle ich mich platt. Wir sind jetzt aber auch schon an der 5 km Marke vorbei

Es geht jetzt kurz am Waldrand entlang, dann wieder in den Wald hinein. Wenn ich mich recht erinnere kommt jetzt eine lange Bergabstrecke und dann dürfte es nicht mehr weit ins Ziel sein.

Also nochmal alles geben. Und siehe da, ich überhole eine ganze Menge Läufer. Hoffentlich holen die mich nicht noch auf dem letzten Stück wieder ein.

Km 7, das Schild ist eben an mir vorbei geflogen. Leider sind wir aber auch schon unten. Nach einer scharfen Rechtskurve, der Wald liegt jetzt hinter uns, kann man die Strecke schön einsehen. In unregelmäßigen Abständen kann ich die Läufer erkennen. Der Wind pfeift jetzt von vorn. Komisch, das macht mir das gar nichts aus. Plötzlich sind meine Beine nicht mehr schwer. Ich kann das Tempo fast mühelos halten.

Wieder Zwei überholt. An einer kurzen Steigung kommen die zwar vorbei, aber nicht lange, dann bin ich doch wieder vorne. Km 8. Hier laufe ich an zwei weitere Läufer ran . Da will ich dran bleiben. Km 9. Der eine zieht an, der Andere bleibt zurück. Na gut. Ab jetzt kenne ich die Strecke. Es geht nur noch bergab. Kein Problem also. Dann die 200m bis zum Ziel, wo es nochmal kurz ansteigt. 5m vor dem Ziel höre ich den Läufer hinter mir Gas geben. He, das geht ja wohl gar nicht!!!!! Ich beschleunige auch und er kommt nicht vorbei.

Freundliche Helfer befreien uns von den Zeitmesschips, die mit den beigelegten Kabelbindern am Schuh befestigt waren.

Die Verpflegung ist wunderbar. Orangenspalten und Brühe für den Mineralstoffhaushalt, Bananen und Tee für die Kohlehydrate, und Wasser zum verdünnen der richtig heißen Getränke.Mehr kann man wirklich nicht bieten.

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Birgit am Januar 12th 2012 in 2012, kürzere Distanzen

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