2. Sparkassen 50 km Lauf von Ebershausen

9.03.2014

Endlich mal wieder in kurzer Hose laufen. Es ist Anfang März und wir sind solche Temperaturen nicht gewöhnt. Folgerichtig läuft Norbert langhosig (lieber schwitzen als frieren). Ich bin positiv und gehe kurz, mit Weste.

Von der Starterliste kenne ich nur Walter. Außerdem sind mit mir nur 4 Frauen gemeldet. Irgendwie komisch. Es nährt sich der Verdacht, dass da eher Schnelle Läufer am Start sind. Im letzten Jahr war nur Einer langsamer als 5:30 Std. Vielleicht ist es eine schnelle Strecke?

Mit Navi ist das Vereinsheim des FCE (Fußballclub Ebershausen) schnell gefunden. Wir parken auf der Straße davor, so wie alle anderen auch. Es ist eine lange Straße, fast schon an den Feldern, mit einigen Wohnhäusern. Es gibt Stau an der Startnummernausgabe, was bei der geringen Starteranzahl eigentlich verwunderlich ist. Schnell bin ich im Gespräch mit den Anderen. Den bayrischen Dialekt finde ich sympatisch, wenn ich mich auch sehr konzentrieren muss um alles zu verstehen. Als ich dran bin merke ich, warum das so langsam geht. Hier wird auf jeden eingegangen, und ein nettes Gespräch geführt. Obwohl alle Erklärungen im Umschlag nochmal enthalten sind, krieg ich eine umfangreiche Einweisung.

Michael Sommer der uns vorhin auf der Autobahn überholt hat, hat wohl noch kurzfristig nachgemeldet und entpannt gerade auf dem Geländer vor dem Vereinsheim in der Sonne. Andere ziehen sich auf der Straße um, obwohl es auch eine Umkleidekabine gibt. Jeder scheint die ungewohnte Sonne zu genießen.

Wir begeben uns bergab zum Start. Mit Walter sind wir gleich im Gespräch. Dann müssen wir auf die andere Seite des Startbanners und es geht los. Richtung Ortsmitte und dann links fahren die Vorrausradler, gefolgt von einer Meute ungeduldiger Läufer. Das Tempo ist brutal. Norbert und ich fallen zurück. Bald sind nur noch wenige um uns herum. Nur nicht Walter überholen. Wenn ich schneller laufe als der routinierte Ultraläufer bin ich definitiv zu schnell.

Es geht wieder links und aus dem Ort heraus. Ich suche eine lockeres Tempo. Gar nicht einfach, wenn man Letzter ist. Nach km 1 geht es wieder links und eine kleine Steigung hinauf. Wir gelangen auf eine Straße der wir nach rechts folgen. Auf der langen Geraden können wir das auseinander gezogene Feld gut beobachten. Bald kommen die Ersten entgegen. Norbert läuft nun auch nach vorne um mir bald entgegen zu kommen. Der Wendepunkt ist allerdings nicht mehr weit. Walter, Christine, Reiner und ich haben uns bei annährernd gleichem Tempo gefunden. Das ist auch gut so. Das wäre sonst wirklich zu einsam gewesen.

Als wir die Stelle erreichen, wo wir vorhin eingebogen waren kommen die Ersten bereits wieder. Sie sind schon durchs Ziel und auf ihrer zweiten Runde. Wie kann das sein, wo wir gerade mal 4 Km gelaufen sind? Das Ziel kommt aber jetzt auch bei uns schnell. Erschrocken stellen wir fest, dass wir keine 30 Minuten für die 5 Kilometer gebraucht haben. Das ist viel zu schnell. Ich hatte mir 33er Runden vorgenommen. Aber es geht noch ganz locker und so bremsen wir halt jetzt ab.

Die Freude währt nur kurz: auch die zweite Runde ist noch unter 31. Erst nach der 4. werde ich deutlich langsamer. Nun ist Walter etwas schneller und entfernt sich zusehens. Christine hat Probleme mit der Atmung, eine Erkältung macht ihr zu schaffen. Sie fällt immer wieder zurück, und kann dann nur mühsam mithalten. Später steigt sie dann ganz aus.

Reiner ist mal vor, mal hinter mir. Ich rechne, dass die Ersten bald das Ziel erreicht haben müssten. Kurz bevor ich bei km 30 durch den Zielbericht komme überholt mich Michael Sommer, im gleichen Tempo wie am Anfang. Sein Begleitradler hat Mühe voraus zu fahren. Er ist mit guten 3:15 im Ziel Sieger.

Ich bin gerade am Kuchenessen, da kommt Achim Zimmermann, Lokalmatador, als Zweiter mit 3:17. Der Dritte kommt dann auch noch. Wahnsinn, was für ein schnelles Rennen.

Mir tun die Füße weh, und ich hatte schon den ersten Krampf. Die kleine Steigung vor km 1 gehe ich schon von Anfang an, ansonsten kann ich noch ganz gut laufen. Von einem Einbruch bleibe ich tatsächlich verschont, ich bin nur einfach langsam. Reiner ist noch langsamer, weite Strecken sehe ich ihn gehen. Er hatte mir vorhin schon seinen Trainingsrückstand gebeichtet — „bleib locker und zieh durch“.

Die Strecke lehrt sich zusehens. Ich habe tatsächlich außer Christine nur 3 andereFrauen gesehen. Ich bin also auf jeden Fall vierte. Auch gut. Walter, der mir mittlerweile eine gute halbe Runde voraus ist feuert mich bei jeder Begegnung an. Das tut gut, weil ich mich blöd vorkomme, so allein auf der Strecke. Aber die Zeit ist für mich total o.k., schneller wäre eh nicht gegangen, und so müssen die Helfer da durch. Denen scheint das auch nichts auszumachen. Jeder muntert mich auf und ich habe nicht das Gefühl, dass sie es als Zumutung empfinden.

Mittlerweile nutze ich auch das Getränkeangebot am Wendepunkt. Es ist doch recht heiß. Meine Weste habe ich schon lange ausgezogen, und die Kappe kommt mir sehr zu statten. Irgendwann bin ich dann auch im Ziel. Schon von weitem sehe ich Norbert, der auf mich wartet. Er hat einen Becher in der Hand. Ui, richtiges Bier. Danke!

Es gibt Laugenbrezeln. Die Helferin entschuldigt sich, dass es kein Cola mehr gibt. Das ist doch aber auch egal. Wir machen uns auf dem Weg zum Vereinsheim. Norbert holt meine Sachen. Sie sind weg! Nur noch mein Langarmshirt liegt da. Panisch erkenne ich, dass in meiner Weste (m4you) der Fotoapparat war, und beides nun fehlt. Wir fragen bei den Helferinnen an der VP und bei Martin Birkner, dem Veranstalter nach. Es wurde wohl nichts abgegeben.

Traurig machen wir uns auf den Weg zum Vereinsheim. Dass ich tatsächlich den Vierten Platz (von 4 Frauen) habe und meinen ersten Geldpreis gewinne, kann mich nicht trösten. Ich bin echt sauer – die schönen Bilder! Dann bin ich noch erste in meiner AK  und Norbert zweiter in seiner AK und wir bekommen jeder ein hochwertiges Laufunterhemd. Zu allem Überfluss gewinne ich bei der Tombola Laufschuhe die zufällig in meiner Lieblingsmarke und sogar in meiner Größe sind.

Normalerweise wäre ich total happy aber so? Na ja, der lauf ist trotzdem nett und sehr zu empfehlen. Ich denke wir werden da nächstes Jahr wieder hinfahren.

Sieger:

Männer:

1. Platz Michael Sommer 3:15,02 Std

2. Platz AK55 Norbert Fender 4:40,37 Std

Frauen:

1. Platz Petra Neumann 4:05,53

1 Platz AK 50 Birgit Fender 4:43,52

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Birgit am März 19th 2014 in 2014, Ultras

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