Rheinstein-Erlebnislauf 5. Etappe
5. Etappe Filsen-Loreley, 36 km, viele Höhenmeter
Aufstehen, Sachen packen, frühstücken, und weiter geht es.
Zuerst gibt es ein Bild beim renovierten Wachport gleich neben an. Es ist sonnig aber immer noch frisch. Heute will ich es ohne Laufjacke versuchen. Zur Sicherheit hab ich meine Bienwaldhütte übergezogen. Ein paar Schritte vom Hotel entfernt beginnt der Rheinsteig. Es geht bergauf. Der Rhein mit Boppard liegen uns zu Füßen, die Luft ist klar, und die Sonne scheint. Nach der ersten halben Stunde ist der Muskelkater in den Beinen soweit erträglich, dass ich mich auf die Landschaft und die wunderbare Stimmung einlassen kann.
Auf dem schmalen Trail kann man nur hintereinander laufen. Ich passe auf, dass ich niemanden behindere. Das klappt ganz gut. Im Vergleich zu den Anderen hab ich ja immer noch ausgeruhte Beine. Es läuft so gut, dass wir fast einen Abzweig verpasst hätten. Wir beschließen zu warten, damit die Gruppe nicht auseinander fällt.
Wir laufen im Wald auf profilierten Trails. Plötzlich geht es steil bergab. Heinrich, mit nackten Füßen muss ganz schön kämpfen. Er hat von Ewald einen Walkingstock bekommen. So kann er sich wenigstens etwas abfangen.
Dann gibt es Stau. Eine schmale, steile Treppe liegt vor uns. Hier wird traditionell ein Foto gemacht.
Aufwendig wird die Rheinsteig-Erlebnislauf-Fahne gehisst. Alle mal lachen, danke. Weiter geht es.
Der Aufstieg zur Burg Liebenstein beginnt. Wir machen kurz Rast in den ehrwürdigen Mauern und lassen uns von der Sonne bescheinen.
Es geht weiter durch den Wald. Heute passieren wir viele Wildzäune. Manchmal muss man drüber klettern, manchmal durch eine Drehtür laufen.
Rolf macht mich auf Markierungen des Rheinsteig-Erlebnislaufs aufmerksam. Sie wurden im letzten Jahr geklebt und sind mit einem App-Code versehen. Die Kleber sind noch in gutem Zustand. Vielleicht wird die Aktion im nächsten Jahr wiederholt.
In Lykershausen so ungefähr bei km 12 ist unsere erste größere Rast. In der „Oase“ sind wir angemeldet. Der Kaffee ist schon bereit. Auch Kuchen gibt es. Weil der Platz nicht ausreicht sitzt ein Teil der Läufer gegenüber auf einer Mauer in der Sonne.
Norbert und ich haben immer noch Proviant von Zuhause dabei und müssen den zuerst essen. Deshalb verzichten wir auf Kuchen.
Es geht zurück zum Rhein. Der erste Aussichtspunkt nimmt uns fast den Atem. Nach dem vielen Wald erscheint uns das Panorama unglaublich. Der Rhein ist hier schmal und macht eine Kurve.
Jetzt geht es ein längeres Stück bergab. Heinrich zieht Schuhe an. Bergab läuft es sich mit Profil an den Füßen einfach besser. Bevor wir den kleinen Ort Kestert erreichen geht es wieder bergauf.
Es geht noch mehrmals bergab und bergauf.
Nach einem steilen Abstieg erreichen wir Wellmich (km23). Im Saustall kehren wir ein. Rolf bittet uns die Rucksäcke im Nebenraum zu lassen. Die kleine Gaststube ist liebevoll mit unmengen Schweinen dekoriert. Die meisten sind zerbrechlich!
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Getränke gibts an der Theke, Würste auch. die Gemüsesuppe kommt an die Tische. Leider haben wir nicht genügend Zeit die Töpfe zu leeren.
Die Burg Maus ruft zum Aufstieg. Mit schweren Beinen kämpfe ich mich den Berg hinauf. Aber wir lassen die Burg ja rechts liegen! Bald sind die dicken Mauern unter uns.
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Der Ausblick ist grandios. Da vorne muss irgendwo die Loreley sein. Aber der Rhein macht immer noch eine Kurve deshalb sieht man nicht weit, sondern nur tief.
Wir machen noch ein paar Höhenmeter runter und wieder hoch. Rolf macht eine Umfrage, wer den Klettersteig versuchen will. Einige wollen. Kurz bevor es wieder steil bergab geht zeigt ein Schild den Rabenacksteig an.
Die mutigen gehen rechts, wir anderen folgen dem schmalen Pfad links bergab. Hier ist es steil genug. Einer unsrer Gruppe hat was entdeckt: oben am Felsen kann man mehrere Gestalten erkennen. Es folgen diverse Rufe und Winken hinauf und herunter.
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Ich bin froh, als ich unten bin. Der Rabenackfelsen sieht von hier spektakulär aus. Wir sind in St Goarshausen. Irgendwann kommen die Kletterer. Sie finden das nix besonderes (außer Kerstin, die wohl im nachhinein auf diese Erfahrung verzichten würde).
Ein Schild kündigt Loreley in 6 km an. Natürlich geht es wieder bergauf. Vom Aussichtspunkt „Dreiburgenblick“ kann man nach hinten Burg Maus erkennen. Gegenüber liegt Burg Rheinnfels und nach vorne erkennt man Burg Katz. Wer sich für die Zusammenhänge interessiert muss meinen Artikel bei marathon4you lesen. Da hab ich die Geschichte in Kürze zusammengefasst.
Es geht wieder bergab nach St Goarshausen. Wir sind jetzt ungefähr 500m vom vorherigen Punkt entfernt. Zwischen den Häusern beginnt der Aufstieg zur Burg Katz und später dann nach Loreley. Mist, das sind nochmal unzählige Treppen, alle im wenig anatomischen Abstand für meine Beine. Dafür gewinnen wir schnell Höhe.
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Noch 2 kleine Kilomerterchen. Wir sammeln uns und erreichen unser Hotel Christian gemeinsam.
Mutig nehmen wir das Zimmer im 2. Stock. Ich bin grad mit Duschen fertig, da ist das Wasser aus. Ob das an der Höhe oder dem gesteigerten Verbrauch liegt können wir nicht rauskriegen. Irgendwann hat Norbert dann auch das Duschbad abgewaschen gekriegt. Blöderweise knallt er dann noch mit dem Kopf gegen die Dachschräge und trägt eine ganz schöne Schramme davon.
Es reicht noch einen schnellen Kaffee dann gehts schon zum Besucherzentrum an der Loreley. Ungefähr ein Kilometer bergab im Wald ist gerade noch machbar. Es gibt Sekt und eine Rede eines Offiziellen. Die Loreley und die Loreley Nixe geben sich auch die Ehre.
Wir möchten noch den 3 D Film über den Rhein anschauen. Obwohl das Besucherzentrum offiziell geschlossen ist, wird der Projektor für uns angeworfen.
Es dämmert, als wir uns an den Aufstieg zum Hotel machen.
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Im gemütlichen Speisesaal ist bereits alles vorbereitet. Unser Tischgespräch ist so interessant, dass wir von einem „Holter di Polter“ überrascht werden. Die hungrigen Läufer stürmen das noch leere Büffet.
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Dann geht es schnell; die Bedienungen flitzen und bald sind alle Teller wohlgefüllt. Es gibt eine Auswahl diverser Fleich und Fischgerichte. Zum Nachtisch noch was mit Kirschen.
Satt und zufrieden erklimmen wir unser Zimmer, und schlafen gleich tief und fest.
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Birgit am April 10th 2013 in 2013, Ultraläufe