Nürnberger 6h Lauf

15.03.2014

Die letzten Tage waren wunderbar warm. Aber der Wetterbericht hatte recht. Der Samstagmorgen empfängt uns mit relativ niedrigen Temperaturen und kaltem Wind. Das Navi bringt uns in die richtige Straße. Die Wöhrder Wiese liegt ja scheinbar mitten in Nürnberg. Schnell sind die Startunterlgen geholt. Die langen Tische, die ich irrtümlich für den Verpflegungsstand gehalten habe dienen den Rundenzählern als Domizil. Gerade richten sie sich ein. Norbert und ich gehen nochmal zum Auto. Draußen ist es einfach zu kalt.

Wir nehmen Kontakt zu unseren Zählern auf. Hoffentlich klappt das alles. Renate, Klaus, Eberhard, Angelika, Claudia und Gerhard vertreiben uns die Zeit bis zum Start. Unspektakulär geht es los. Im Pulk laufen wir zunächst geradeaus. Nach einer langen Rechtskurve geht es richtungsmäßig wieder zurück. Dann wieder eine Rechtkurve und wir kommen am Verpflegungsstand vorbei. Nach 1500 m will aber noch keiner was essen.

Das Feld zieht sich auseinander. Ich versuche ein lockeres Tempo zu finden. Zuerst laufe ich mit Klaus. Der will aber morgen in Fürth laufen und hat nur einen Marathon vor. Das ist mir momentan zu langsam. Dieter aus Gerlingen spricht mich von hinten an. Jetzt habe ich zum Namen auch ein Gesicht. Da muss ich später nochmal nachhaken. Norbert kommt irgendwann vorbei. Der hat ganz schön Dampf. Ich bin momentan auch noch etwas schnell. Aber was geht, geht.

Nach 4 Runden schaue ich mir die Verpflegung genauer an. Es gibt Brühe, für mich optimal. Außerdem natürlich Wasser, Tee, Apfelsaft, Cola und Malzbier. Mittlerweile finde ich immer wieder Gesprächspartner. Das mach die Rundenlauferei kurzweilig. Nach 2 Stunden werden Zwischenergebnisse veröffentlicht. Die Listen hängen gegenüber der Zählertische. Im Moment finde ich das noch zu wenig aussagekräftig und halte mich nicht mit lesen auf. Es ist sowieso immer aufregend wenn man am Zähler vorbeikommt. Man will ja keine Runde umsonst laufen. Ich bin gerade unsicher wer für mich zuständig ist. Aber einer nickt immer, wenn ich vorbeikomme,dann wir das schon klappen.

Zwischendrin gehe ich mal was essen. Ich hab Marmeladenbrot entdeckt. Das scheint mir gut zu bekommen. Deshalb lasse ich die anderen Leckereien links liegen. Da ist aber für jeden was dabei. Wer aber isst Kartoffelchips und Hartgekochte Eier?

Stefan Daum läuft gefühlte 100 Mal an mir vorbei. Genauso Barbara Mallmann. Dafür überhole ich Martina Hausmann, die ja für den 6 Tagelauf in Athen trainiert. Zwischendrin fängt es mal kurz zu regnen an. Das ist aber schnell wieder vorbei.

Mittlerweile lege ich an der einzigen „Steigung“ eine Gehpause ein. Das ist genau gegenüber dem Verpflegungszelt auf der anderen Seite. Wenn man da um die Kurve läuft kommt der Wind von vorne. Manchmal sind die Böen so stark, dass ich glaube ich bleibe stehen.

In der km 50 Runde erhält man ein Fähnchen. Claudia kommt gerade mit ihrem vorbei. Wir machen ein Foto.

Jetzt packt mich der Ehrgeiz. Das könnte auch für mich noch reichen. In der letzten Stunde kommt plötzlich die Sonne raus. Schnell wird es in der dichten Laufjacke unangehehm warm. Aber jetzt noch ausziehen ist mir zu viel Geraffel. Also muss ich da durch. Ein Moderator begrüsst alle Läufer. Das motiviert nochmal.

Ich bekomme die km 50 Fahne. Super! Unterwegs werde ich immer wieder beglückwünscht – von Läufern, die ihre Fahne schon vor vielen Runden hatten. Ich glaube nicht, dass dies ironisch gemeint ist und freue mich.

Jetzt wird es kniffelig. Im vorbeilaufen gebe ich beim Zähler meine 50 km Fahne ab und bekomme ein Holz mit Startnummer für die letzte Runde. Trotzdem ich eindeutig zuwenig Hände habe klappt das noch. Jetzt heißt es noch soweit zu kommen wie es geht, denn den Rest muss ich ja trotzdem wieder zurück zum Start und Auto, ohne dass es aber zählt. Ich schaffe noch eine halbe Runde. Mit dem Abpfiff lege ich mein Holz auf den Boden.

Wir beglückwünschen uns gegenseitig und machen uns auf den Weg zur Verpflegung. Im Gegensatz zu sonstigen Stundenläufen wo man halt noch die Reste auffuttert gibt es hier zusätzlich eine Gemüsesuppe. Außerdem stellen die Helfer ihre Verpflegung zur Verfügung. Ich ergattere eine belegtes Brötchen und Pizza.

Nun müssen wir zu einer Sporthalle zur Siegerehrung. Mehrmals lassen wir uns den Weg beschreiben. Trotzdem finden wir es nicht auf Anhieb. Die Halle ist bei der Insel Schütt Schule die auf einer Insel in der Pregnitz liegt. Im Treppenhaus gibt es leckeres und ausreichendes Essen und Getränke. Dies ist im Startgeld inbegriffen. Auch an Kaffee und diverses Süßes ist gedacht.

Die Siegerehrung wird in der kleinen Halle vorgenommen. Die Sieger erhalten große Pokale, alle Altersklassensieger kleine Pokale, einen Schokoosterhasen und eine Rose.

Der Lauf ist wirklich klasse organisiert. Es fehlt an nichts. Nächstes Jahr machen wir auch den Doppeldecker mit Führt.

Sieger:

Männer:

1. Platz Stefan Daum 79,392 km

9. Platz Sen I (entspricht 3. Platz in M55)  Norbert Fender 60,846 km

Frauen:

1. Platz Barbara Mallmann 71,374 km

14. Platz Sen I (entspricht 9.Platz W50) Birgit Fender 50,849 km

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Birgit am April 28th 2014 in 2014, Ultras

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