41. Hornisgrinde-Marathon
l21.07.2013
Als wir um 7 Uhr 30 am Hundseck ankommen sind schon alle Parkplätze belegt. Wir quetschen den Bus an die Straße, wie es auch schon einige andere tun. Kurz vor dem Start des 10 km Laufs herscht natürlich einige Hektik. Dafür ist bei der Startnummernausgabe für den Marathon nichts los. Die Dixies sind am selben Platz wie immer.
Wir treffen Michel, Gerd, diverse Bekannte von Laufendhelfen, Jochen mit Nicole die Fotos macht, Anja mit Thomas und Tobias, der aber Heute nicht läuft. Ausnahmsweise stelle ich mich nicht in den Startbereich sondern suche den besten Platz zum fotografieren. Da es keine Startermatte gibt ist das grad egal. Von Norbert verabschiede ich mich schon vorher.
Das ist mal ein ganz neues Gefühl, wenn die Meute nach dem Stratschuss so auf einen zurast. Ich reihe mich irgendwo ein, bleib zwischen drin mal stehen , mach Bilder, und weiter geht es. Es geht locker bergab, über die Sandstraße (die heißt wirklich so) und rechts in den Wald. Tendenziell bergab machen wir ganz schön Tempo.
Am Hotel Plättig vorbei geht es dann steil bergauf. Wer sich für Details interessiert ließt bitte meinen Bericht auf M4you (http://www.marathon4you.de/laufberichte/schck-hornisgrinde-marathon/es-hat-hier-auch-schon-mal-geregnet/2138).
Bei mir läuft es super, ich mach trotzdem einige Fotos, führe nette Gespräche und bin gut drauf. Die erste VP kommt schon (km 6), eigentlich für mich zu früh. Heute ist jedoch Hitzealarm und so fülle ich prophylaktisch schon mal Wasser nach.
Wir laufen dann auch in der prallen Sonne weiter. Da es noch früh ist, und so macht das jedoch nichts aus. Ich genieße die Landschaft, die machmal durch die Bäume hindurch zu sehen ist: ganz viel grüne Bäume liegen unter uns.
Bei km 11 an der nächsten VP nehme ich zum ersten Mal Salz. Außerdem kühle ich den Kopf mit dem Wasser aus der Wanne. Der schöne jetzt folgende Single Trail ist rechts und links mit riesigen Farnen bewachsen – Jungel Feeling-.
Dann geht es im rennsteig – ähnlichen Wald weiter. Plötzlich laufen wir auf einen Parkplatz, wo eine Helferin in der Hitze steht und uns scharf nach rechts leitet. Dabei hat sie noch Lust uns anzufeuern. Vielen Dank!
An der nächsten VP entdecke ich Brot. Das geht immer und ich laufe zufrieden weiter. Gerade im schönsten Laufen werden plötzlich meine Beine schwer. Wahrscheinlich geht es hier leicht bergauf. Das merke ich immer sofort an müden Füßen. Irgendwann ist es dann wieder besser.
Die nächste VP so hinter km 21 steht in der prallen Sonne. Hier laufen einige Läufer auf mich auf und vor mir weiter. Das ist kein gutes Zeichen. Mir mach die Hitze zu schaffen: ich hab ziemlich Durst und komm irgendwie kaum vom Fleck. Wir erreichen das Gefälle zur Schwarzenbach-Talsperre. Da geht es lange bergab und mir wieder besser. Unten entere ich erst mal die VP und trinke was geht. Ein Stück Banane muss auch mit.
Frisch gestärkt mache ich mich an das schöne Stück am See entlang. Es ist zwar brüllend heiß aber am See macht das irgendwie nicht so viel aus. Der Wendepunkt ist erreicht, es geht zurück. Hier kommt mir schon Michel mit Begleitung entgegen. Der ist locker drauf und hat mich bis zur VP dann auch eingeholt.
Ich gönne mir eine Pause. In netter Begleitung geht es weiter. Jetzt merke ich, wie platt ich bin. Mein Begleiter entschwindet an der folgenden Steigung (km25). Und nicht nur er – gefühlte hundert Mal werde ich überholt. Ich kann nicht mehr und versuche einfach die Landschaft zu genießen. Hier blüht es gerade besonders schön und so hab ich wenigstens was zu gucken.
Irgendwann bin dann auch ich oben. Es geht links über den Schwarzenbach und gleich wieder links an die nächste VP. Wasser! In dieser drückenden Hitze muss man viel trinken. Ein Helfer steht an der Straße und hält den Verkehr für uns Läufer auf. Dann geht es wieder bergauf. Ich bin ganz allein. Durch die vorbildliche Ausschilderung kann man sich aber gar nicht verlaufen.
Bei km 28 bin ich oben. Hier gibt es wieder gratis Fernsicht. War es bis jetzt einfach anstrengend wird es jetzt zur Herausforderung. Die nächsten 12 km gehen immer gleich: eine lange Gerade, rechts und links Bäume. Dann eine Kurve und das Selbe wieder von vorne. Nur die Kilometerschilder zeigen an, dass man vorwärts kommt.
Ich kämpfe mich von Baum zu Baum. Eigentlich bin ich zu fertig zum Laufen. Aber dann komme ich ja nie an. Also zwinge ich mich zu Laufen bis es nicht mehr geht. Dann, meist nach dem Kilometerschild, zwinge ich mich wieder. Ab und zu kommen Läufer von hinten. Das macht nicht gerade Laune. Normalerweise überhole ich hier und nicht umgekehrt. Gabi, die ich von Freiburg her kenne, zieht mich nochmal ein Sück. Die Kilometer dehnen sich wie Kaugummi und die glühende Hitze macht es nicht besser.
Dann passiert ein Wunder: eine VP liegt vor mir in der gleisenden Sonne, die Helferin ruft schon von weitem: „die Kilometerschilder sind falsch wir sind schon bei km 40!“ Neue Kraft durchströmt mich. Ein blick auf die Uhr sagt, dass das noch für unter 5 Stunden reichen könnte. Also weiter.
Ruck zuck bin ich bei km 41. Die letzte Steigung an der Straße ist eigentlich zum gehen da. Aber ich kann wieder laufen. Abwechselnd mit gehen und laufen erreiche ich die letzte Böschung und den dahinter liegenden Zielbereich. Endlich im Ziel.
Norbert begrüßt mich, muss aber gleich weg. Der Sprecher ruft ihn zum Interview. Leider kann ich nichts verstehen.
Ich bin so platt wie lange nicht mehr. Auch die meisten Anderen haben eine halbe Stunde länger gebraucht als normalerweise. Wir bleiben noch bis zur Siegerehrung und ich lerne endlich mal Birgit Burrer aus Rutsheim kennen.
Sieger:
Männer:
1. Platz David Mild 1:50:50 Std.
17. Platz Norbert Fender AK50 4:00:26 Std
Frauen:
1. Platz Almuth Grüber 3:12:17 Std
6. Platz AK50 Birgit Fender 4:47:16