Rheinsteig-Erlebnis-Lauf, 4. Etappe
25.03.2013
Guckt auch meinen Bericht bei m4you: http://www.trailrunning.de/laufberichte/sport/rheinsteig-erlebnislauf-4-6-etappe/2010
4. Etappe Urbar-Filsen, 43 km, viele Höhenmeter
Der Anfang des Jahres steht unter den Vorzeichen des 100er von Kienbaum am 13.04.2013. Fast alle Wochenenden sind durch Läufe belegt. Nur vor Ostern gibts noch freie Zeit. Nach einigem hin und her entschließen wir uns zu unserem Etappenlauf-Debut am Rheinsteig. Mit zwei Marathons und einem Lauf über fünfunddreißig Kilometern ist das zwar ambitioniert, erscheint aber machbar. Wir kaufen eine Trinkblase für den Fahrradrucksack. Die wird aber zu spät geliefert und so bekomme ich den Trinkrucksack und Norbert 2 Flaschen in den Rucksack.
Am Montag Morgen treffen wir also pünktlich um 8 Uhr beim Hotel Adria Stuben in Urbar ein. Trotz des Gewusels in den kleinen Räumlichkeiten fühlen wir uns willkommen. Zuerst drückt mir Heinrich einen Flyer für den Erftal-Spendenlauf in die Hand. Dann treffe ich Jochen und die beiden Mädels vom Eisweinlauf. Dann stehe ich mit Georg und seiner Frau aus Weil der Stadt am Tresen. Ich bin platt von soviel Herzlichkeit.
Inzwischen hat Norbert die undankbare Aufgabe einen Platz für unser Auto zu finden.
Rolf mahnt zum Aufbruch. Norbert ist wieder da, unser Gepäck liegt beim Gepäck der anderen und wird im Laufe des Tages zur neuen Unterkunft gebracht.
Draußen ist es s….kalt. Es ist zwar schon fast April aber dieses Jahr hat der Winter immer noch das Sagen. Zu allem Überfluss hat es Zuhause sogar noch mal richtig geschneit. Hier um den Rhein rum gibts zwar keinen Schnee mehr (das hatte es wohl zu Anfang des Laufs) aber so um die 0 °C sind nicht angenehm.
Heinrich läuft allen Ernstes barfuß. Später habe ich Gelegenheit, ausführlich mit ihm zu sprechen. Jetzt gehts aber erst mal los. Der kleine Sohn der Wirtsleute wird in den Kindergarten begleitet. Dort findet der erste offizielle Akt des Tages statt. Es gibt Reden und Fotos. Wir können uns schlecht konzentrieren. Die Läufer weil es lausig kalt ist, und die Kinder weil sie zu aufgeregt über den fremden Besuch sind.
Zusammen mit den Kleinen machen wir uns bergauf auf den Weg zu den Sportanlagen. Oberhalb von Koblenz singen wir noch ein Geburtstagsständchen für eins der Kinder und verabschieden uns.
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Die Sonne scheint, die Luft ist kalt und klar. Wir laufen auf dem Gelände der Bundesgartenschau 2011. Die Festung Ehrenbreitstein hoch über Koblenz war uns schon bei der Anfahrt aufgefallen. Nun finden wir uns in dem riesigen Gemäuer wieder. Vom Hof aus hat man eine beeindruckenden Blick auf Koblenz, den Rhein und das deutsche Eck.
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Hinunter geht es über einen verwunschenen Pfad. Ein kleines Stück laufen wir durch Koblenz, und auf dem Rheinuferweg. Dann geht es links. Hier treffen wir kurz auf unsere Wanderer. Die sind etwas langsamer unterwegs, und machen Teilstrecken mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Zum ersten Mal sehen wir das weiß-blaue Rheinsteig-Schild. Der ganze Wanderweg ist damit markiert. Wenn man das Schild mal eine Zeit lang nicht sieht hat man wohl einen Abzweig verpasst.
Es geht im Bienhorntal bergauf. Ich versuche ein Gefühl für die Geschwindigkeit zu bekommen. Bergauf wird gegangen. Ich bin noch frisch, und so macht mir das Tempo kein Problem. Ich versuche möglichst vorne zu bleiben. Dann kommt man in den Genuss der vollen Pausenlänge. An markanten Punkten wird ja immer auf den Rest der Gruppe gewartet.
Ich hab schon Hunger und plündere unser mitgebrachtes Essen. Unser Frühstück war ja schon um drei Uhr Heute Morgen. Der Trinkrucksack funktioniert irgendwie nicht. Vielleicht hätten wir das doch mal vorher ausprobieren sollen.
Wir verlassen dein Bienhornpfad nach rechts und laufen profiliert auf schmalem Trail im Wald. Nach einem steilen Abstieg warten wir wieder, und ich kann Heinrich bei seinem Barfußlauf beobachten. Da ist zeitweise schon sehr steinig. Er nimmt es mit Humor.
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Nach weiteren Kilometern stehen wir am oberen Eingang der Ruppertsklamm. Auf die bin ich echt gespannt. Und wir werden nicht enttäuscht. Rolf gibt das Zeichen und wir können die Klamm im Laufschritt erobern. Am Bächlein entlang geht es mal recht, mal links. Ich glaub es ist Georg, der meint, dass es dem Mohnbachtal ähnlich ist.
Dann wir es enger. Mit Stahlseilen gesichert klettern wir im Bach steil hinunter.
Viel zu schnell ist es vorbei. Unten sammeln wir wieder.
Jetzt geht es ein Stück an der Straße entlang, dann hinüber. Dort empfängt uns die Lahn. An der Lahn entlang geht es weiter. Plötzlich stehen wir vor einer Kuchentheke. Die Lauffreunde Bad Ems laden uns ein. Ich bin baff. Das kommt ja gerade richtig. Und Kaffee gibt es auch. Die verschiedenen Kuchensorten müssen wir durchprobieren. Jeder findet das richtige. Nach zehn Minuten können wir nicht mehr. Es ist aber noch eine Menge übrig. Wir lassen das für die Wanderer. Norbert checkt den Trinkrucksack. Der Schlauch hat einen Knick. Knick raus, jetzt gehts.
Weiter geht es an der Lahn entlang über eine kleine Fußgängerbrücke, und auf der anderen Seite steil bergauf. Als es wieder bergab geht liegt der Rhein unter uns. Durch die Aspichklamm geht es runter. Unten liegt Lahnstein. Das lassen wir aber liegen und wenden uns lieber wieder dem Berg zu.
Oberhalb von Lahnstein gibt ein Aussichtspunkt ein grandioses Panorama frei. Mit dem Rhein sehen wir zum ersten Mal die Marksburg, Wahrzeichen des Rheinsteig-Erlebnislaufs. In der Sonne tut die Pause besonders gut. Es ist immer noch kalt, aber die Aufstiege bringen einen ganz schön ins schwitzen. Oben muss man sich gut einpacken sonst wird man ruck zuck kalt.
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Der Weg führt mal wieder steil bergab, nur um dann steil bergauf zu gehen. Wir besichtigen das historische Braubach im Schnellgang. Zwischen den engen Häusern beginnt der Aufstieg zur Marksburg. Enge steile Treppen gehen ganz schön in die Beine.
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Wir gewinnen schnell an Höhe und so liegt die Burg bald oberhalb. Noch ein paar Treppen, geschafft.
Der Wirt der Marksburgschänke läd uns zur Gemüsesuppe ein. Ein Pils dazu, das tut jetzt richtig gut. Im zünftigen Rittersaal lassen wir es uns schmecken.
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Ungern verlassen wir diesen gastlichen Ort. Es geht wieder bergab, und wieder bergauf, immer oberhalb des Rheins. Jede Kurve bringt neue Ausblicke. Wir können uns nicht satt sehen. Die Kilometer verfliegen. Auf einmal wartet mitten im Wald eine Überraschung: Connies Mann Peter hat in seinem Auto selbstgemachte Wildschweinwurst dabei. Außerdem noch diverse Getränke und anderes Essen von einer Supermarkt-Kette gesponsert.
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Glücklich über diese Pause machen wir uns über den Inhalt des Kofferraums her. Mann, die Wurst schmeckt wirklich ausgezeichnet und ist mal echt was ganz anderes.
Ich bin schon recht müde und es geht immer noch bergauf, und dann wieder bergab. Am nächsten Aussichtspunkt liegt die Marksburg schon in einiger Entfernung.
Kurz vor unserem Ziel läßt Rolf nochmal sammeln. Wir wollen unser Ziel in Filsen ja gemeinsam erreichen.
Es geht bergab. In dem kleinen Ort werden wir bereits erwartet. Die Wanderer sind schon da. Ich will die gelaufenen Kilometer auf der Uhr vergleichen. Aber irgendwie hab ich sie wohl angehalten und vergessen neu zu starten. Mit Hilfe der anderen rekonstruieren wir einen Mittelwert von 43 gelaufenen Kilometern.
Im Hotel Altes Tor sind wir angemeldet. Anja Karbach macht und kurz mit den Gegebenheiten vertraut und Rolf gibt Hinweise fürs Abendessen.
Jetzt schnell duschen. Ich hab Glück und heißes Wasser, Norbert nicht. Dem macht das aber auch nicht so viel aus.
Der massive Einbruch von über 30 Läufern führt zum Kollaps im Getränkeservice. Aber irgendwann ist selbst mein ungewöhnlicher Wunsch nach einem Liter Tee und einem Liter Mineralwasser erfüllt. Gleichzeitig übergibt der Bürgermeister von Filsen eine Spende an Rolf. Auch Familie Karbach beteiligt sich.
Dann kommt das Essen. „Pannekoche“, sowas wie Reibekuchen mit Speck und Apfelmus, dazu ein liebevoll bereitetes Salatbüffet und dann noch Nachtisch. Was will man mehr?
Satt und müde gehen wir zeitig ins Bett.
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Birgit am April 8th 2013 in 2013, Ultraläufe