14. Ultramarathon Rodgau

26.01.2013

Wir parken im Wohngebiet, einen Steinwurf vom Tennisheim in Rodgau-Dudenhofen entfernt. Heute sind Kathi und Anja dabei. Startunterlagen und eine Hüfttasche mit Rodgauaufdruck gibts jetzt noch ohne Stau.

Eine Stunde bis zum Start um 10 Uhr haben wir Zeit. In der angrenzenden Sporthalle ist es brechend voll. Viele Bekannte sind hier, verstecken sich aber in der Menge. Trotz des Gewühls findet uns Klaus.  Ah, und Gerhard.

Um Viertel vor 10 ist es Zeit aufzubrechen. Die Karawane zum etwa 800 m entfernten Start ist schon unterwegs.

Im Startbereich wird die Schutzhütte zum Taschenaufbewahrungslager und später ist hier Zielverpflegung. Bei der Suche nach einem Platz für unser Gepäck treffen wir Patric. Wir haben uns seit Messtetten nicht gesehen, obwohl wir uns eigentlich für den Rennsteig verabredet hatten. Ich bin so baff, dass ich ihn zuerst nicht erkenne.

Pünktlich stehen wir am Start.

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Jetzt geht es aber endgültig los. Die Straße zum Verpflegungsposten ist gestreut, und schnee- und eisfrei. Nach der VP geht es schneefrei auf der Straße über die Felder. Im Wald beginnt der Ärger. Bereits vor dem km 2 Schild wird der Boden tief. Rutschig ist es zwar nicht, nur die Schuhe finden keinen richtigen Halt auf dem weichen Schnee. Ich versuch locker zu laufen, muss aber vom Tempo runter. Norbert verabschiedet sich.

An der Begegnungsstrecke gibts wie immer Pop-Oldies aus meiner Jugend. Ich begrüße einige Bekannte die vor mir, bzw hinter mir laufen. Begegnungsstrecken sind toll. Im dichten Läuferfeld geht es am Waldrand entlang und dann über die verschneiten Felder. Im Wald laufen wir am Zaun des Opel- Testgeländes entlang. Dann kommt endlich die letzte Kurve und wir erreichen die endlos lange Zielgerade. Durch den Start-Zielbereich geht es flott. Die Uhr im Ziel sagt dass ich für die erste Runde gute 30 Minuten gebraucht habe. Das ist für diese Verhältnisse zu schnell. Gabi begrüßt mich über Lautsprecher. Danke.

2. Runde. Ich mach erst mal Pause am VP. Heißer Tee kann nicht schaden. Es ist nicht so kalt wie befürchtet. Vielleicht -2°C.

Locker geht es jetzt auf dem Asphalt weiter. Im Wald ist es eine richtige Plage. Ich genieße die wenigen Stellen, wo der Schnee noch fest und griffig ist. Erst auf dem langen geraden Weg zum Ziel hin ist es gut zu laufen. Mit dem Schnitt von 6.08 bin ich immer noch schneller als geplant. Der Führende Läufer hat mich bereits überrundet. Klaus macht Bilder und orakelt, wie lange ich noch lachen kann.

3. Runde. Wieder Pause an der VP. Ich schnapp mir einen Fruchtriegel für unterwegs. Auf dem Asphalt geht es nach wie vor locker. Im Wald wir es dafür immer schwieriger. Ich spüre jetzt schon meine hinteren Oberschenkel. Dafür ist die Zeit noch im Rahmen. Außerdem hab ich mit einem anderen Karwendelvetranen Erinnerungen ausgetauscht. Das ist klasse.

4. Runde. Wieder locker traben, Pause an der VP, wieder ein Fruchtriegel, und Salz in den Tee. Noch vor der Begegnungsstrecke überholt mich Hannes. Im Schnelldurchlauf will er die Zeitabstände der anderen wissen. Aber weder Norbert, Anja oder Kathi sind schon vorbei. Dafür aber schon lange die führende Frau. Klaus feuert mich an.

Am Ende der 4. Runde bin ich platt. Meine Beine sind wie Blei. Ich konzentriere mich auf den Asphalt, und mach eine Gehpause nach der VP.

5. Runde Jetzt geht es besser. Nicole und Jochen überrunden mich. Norbert überholt mich auch und sieht noch locker aus. Im Wald beschließe ich Kraft zu sparen, und geh immer kurze Zeit. Mit gehen und laufen komm ich ganz gut voran. Auf dem Zielweg geht es dann wieder erstaunlich gut, auf dem Asphalt sowieso.

6. Runde. Halbzeit. Bis jetzt ein 6.30er Schnitt. Das ist super. Leider werden meine Gehpausen länger. Der Schnee ist jetzt wie Mehl. Mit meinen müden Beinen komm ich kaum vorwärts. Gehen ist auch nicht besser, braucht nur andere Muskeln. Auf der Strecke wird es ruhiger. Die Führenden sind schon im Ziel, Andere scheinen geplant oder auch nicht ausgestiegen zu sein. Gerhard überholt mich schimpfend. Er kommt mit dem Belag auch nicht zurecht. Aber Heute gibt es wohl niemanden, der nicht die gleichen Probleme hat. Da hat eine Frau die gleiche Jacke wie ich. Sie hatte bisher immer den gleichen kurzen Abstand hinter mir. Jetzt überholt sie mich. Mist.

7. Runde. Auf dem Weg zur VP überhole ich Gerhard. Erst mal Pause. Die Frau mit meiner Jacke treffe ich auch wieder. Anlaufen ist kein Vergnügen. Ohne Schnee geht es trotzdem ganz gut. Im Schnee dafür mühsam.

8. Runde. Norbert kommt zum 2. Mal von hinten. Er ist super in der Zeit, und in seiner letzten Runde. Die Frau mit der Jacke geht wieder vorbei. Gerhard auch. Kurz vor dem Ziel erreichte ich Gerhard. Gabi aus dem warmen Wohnmobil kommentiert unser trautes Zusammensein. Bis zur VP sind wir zusammen. Auf Asphalt bin ich schneller, im Schnee kommt dann Gerhard sein gleichmäßiges Tempo zugute und er holt wieder auf. Auf der Begegnungsstrecke hab ich Anja hinter mir kommen sehen, und bin gespannt, wann sie mich einholt.

9. Runde Ich gönn mir endlich Cola mit Salz. Anja läuft zu mir auf. Sie ist in ihrer letzten Runde und sieht noch richtig gut aus. Schnell entschwindet sie aus meinem Blick Dann ist der Marathon geschafft. Meine Stimmung ist wieder gut. Am Musikpavillon an der Begegnungsstrecke feiere ich mit den Helfern und anderen Läufern (die schon auf der letzten Runde sind).

Beschwingt mach ich noch ein paar Bilder. Die Gehpausen werden kürzer. Da ist Gerhard. Als er einen Stein aus dem Schuh holt laufe ich an ihm vorbei. In Sichtweite des Ziel krieg ich ohne Vorwarnung einen Krampf. Gerhard will helfen, aber da muss ich allein durch.

10. Runde. Das war peinlich. Durchs Ziel zu humpeln ist oberdoof. Ich lauf jetzt vorsichtig. Nochmal Cola mit etwas mehr Salz an der VP.

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Auf dem Asphalt geht es wieder locker. Im Wald macht mir der tiefe Schnee plötzlich auch nichts mehr aus. Ich wag ein Tänzchen mit den Helfern an der Musik. Abschiednehmen vom Helfer am Wendepunkt. An der Musik gröhl ich „Heeeey hey baby, uh ah!!!!!!!“und verabschiede mich von den Helfern.

Noch 2 Kilometer. Mir geht es gut. Ich kann noch 2 Läufer überholen, obwohl die Abstände schon sehr groß sind. Zur Vorsicht gehe ich den einzigen Anstieg der Strecke am Opelzaun. Dann versuche ich ohne Krampf locker ins Ziel zu laufen und verzichte darauf die 3 vor mir laufenden Männer noch zu überholen.

Norbert wartet im Ziel.

Gabi gratuliert. Ich bin gerade noch im Limit von 6 Stunden geblieben. Gerhard kommt kurz nach mir ins Ziel.

Norbert hat ein heißes Tee/Malzbier für mich. Das tut gut. An der Zielverpflegung gibt es alles, was ich mir nach so einem Lauf wünsche. (Obwohl ich Bananen lieber ungefrohren esse). Conni kommt auch ins Ziel.

Sieger:

Männer:

Florian Neuschwander 1. Platz 3:08:47 Std

Norbert Fender 7Platz AK50, 4:28:41 Std

Frauen:

Franziska Ettler 1. Platz 4:01:48 Std.

Birgit Fender 21.Platz AK50 5:56:59 Std

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Birgit am Januar 30th 2013 in 2013, Ultraläufe

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