19. Stuttgart Lauf
17.06.2012
Gestern haben wir bereits um 10 Uhr unsere Startunterlagen geholt. Dieses Jahr ist für die ersten 7.500 Anmelder ein Funktionsshirt im Preis inbegriffen. Um kurz vor 11 Uhr gibt es die ersten Maultaschen und eine halbe Stunde später sind wir schon wieder auf dem Heimweg. Wir haben es nämlich eilig. Da die Mädels samt Pferde zum Reitturnier müssen, kommen wir in den Genuss zu dieser ungewohnt ruhigen Zeit alles Notwendige zu erledigen.
Wir haben alles genau geplant: am Laufmorgen fahren wir mit dem Auto zum Turnierplatz, stellen dort das Auto ab, 10 Minuten Warmlaufen zum Bahnhof, mit der S-Bahn nach Cannstatt und den Kilometer zur Schleyerhalle wieder Warmlaufen, Gepäck abgeben, zum Start gehen.
Wir gönnen uns deshalb eine spätere S-Bahn und verabschieden uns pünktlich 5 Minuten vor 9 Uhr. Norbert geht in den grünen Startblock, ich in den gelben.
Der Start geht reibungslos. Zuerst die Eliteläufer im roten Startblock, dann 3 Minuten später die Ambitionierten aus dem grünen. Jetzt heißt es warten. Eine gefühlte Ewigkeit dauert es bis der letzte Grüne über die Startlinie gelaufen ist. Nun dürfen wir vorrücken. Im Gewühl habe ich den 2:00 Pacer überholt. Kurz vor dem Start sehe ich den Ballon ca. 3 m hinter mir.
Endlich fällt auch für uns der Startschuss. Die Benzstraße ist hier sechsspurig. in der Mitte kommt immer wieder eine Grünstreifen oder ein Straßenschild.
Ich laufe auf der linken Fahrbahn aber ganz rechts und muss schon aufpassen um nicht zu stolpern. Die erste der 21 angekündigten Kapellen spielt und verbreitet schon jetzt Volksfeststimmung.
Es geht Richtung Untertürkheim an der Eisenbahnlinie entlang. Wir meinen den Rauch einer Dampflok zu sehen. Leider sind wir tiefer als das Gleis und können so nicht sehen, wo der Dampf herkommt. Die imposante Daimler Konzernzentrale mit der runden Glasfassade ist jetzt rechts in Sicht.
Es geht scharf links unter den Gleisen hindurch. Am Ende der Unterführung spielt die zweite Kapelle, die auch wegen der geilen Tunnelakkustik , richtig Stimmung macht.
Wir laufen parallel auf der Augsburger Straße wieder zurück am Stadtbahngleis entlang. Es geht unter den Schienen durch und dann sind wir an der Stelle, wo der 7 km Lauf in ungefähr 2 Stunden abbiegen wird.
Cannstatt ist erreicht. Wir laufen die breite Gnesener Straße entlang. Den Kurpark lassen wir links liegen. Es geht eine lang gezogene Steigung hoch und dann wieder runter. Unten rechts führt die Strecke auf die Hofener Straße. Bald sehen wir zum ersten Mal den Neckar. Bei meinen beiden ersten Stuttgarter Halbmarathons wurde hier auch gelaufen. Ich hatte ganz vergessen, wie schön die Strecke ist. Links fließt der Neckar, rechts türmen sich die Weinberge.
Auf der Wagrainstraße laufen wir vom Neckar weg, der hier eine lange Linkskurve macht, nach Hofen. Es geht leicht bergauf und dann wieder bergab. Im Ortskern spielt Musik. Eine Menge Zuschauer sind auf den Beinen und feuern die Läufer an.
Links kann man einen Blick auf den Max Eyth See werfen, der hinter den Schienen liegt. Unser Weg führt über die Neckarbrücke unter der die Schleusenanlage Hofen liegt. Was sind das für Gestalten? Da stehen zwei Piraten mit Startnummern auf der Brücke und machen Fotos. Gerade noch erkenne ich in dem einen Piraten Conni. Im Vorbeilaufen kann ich bloß noch fragen: „Was machst Du denn hier? „Natürlich krieg ich zur Antwort „Laufen!“ Das hätte ich mir auch denken können.
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Wir streifen kurz Mühlhausen um dann aber wieder beschaulich zwischen Neckar (diesmal links) und Weinbergen zurück zulaufen.
Am Ortseingang von Münster erwarten uns eine Menge Zuschauer. Cheerleader mit Ihren blau-silbernen Bommeln feuern uns an. Auch hier darf Musik nicht fehlen.
Das Kraftwerk mit Müllverbrennungsanlage im Blick, verlassen wir diesen gastlichen Ort. Es geht links über eine Brücke zurück nach Cannstatt. Hier steht Gerhard, den wir am Samstag wieder treffen werden.
Hinter der Brücke berühren wir kurz die Strecke, wo wir vor einigen Kilometern schon mal vorbei gekommen sind. Ich erkenne die professionelle Trommlergruppe wieder, die hier immer noch die Aufmerksamkeit der Läufer auf sich ziehen. Auch eine in gelb-silber gekleidete Cheerleadergruppe macht hier noch akrobatische Übungen.
Es geht jetzt durch die Cannstatter Altststadt mit seinen lauschigen Gässchen und den liebevoll hergerichteten Fachwerkhäusern. Da ich mich nicht auskenne, verliere ich wie immer die Orientierung. Erst als wir hinter dem Bahnhof unter den Gleisen durchlaufen, weiß ich weiter. Jetzt noch den letzten Anstieg rechts hoch. Hier gibt es wieder Musik, Cheerleader und Zuschauer, die die Läufer den Berg hochpushen.
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Links vom riesigen Daimler Motorenwerk führt die Strecke auf die 7 km Runde. Es sind noch 2 Kilometer. In der Ferne kann man schon das ersehnte Stadion erblicken.
Plötzlich ist die letzte Kurve da. Nochmal rechts, dann rein in die heilige Fußballhalle. Zuerst ist man erschlagen von dem riesigen Bau. Man hat aber fast die ganze Stadionrunde Zeit die Stimmung in sich aufzunehmen. Kaum jemand kann sich diesem erhebenden Augenblick entziehen.
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Es ist geschafft. auf der Anzeigentafel werden die gefinishten Läufer angezeigt. Nanu – die sind mit 2:07 durchgekommen. So lange sollte ich nicht gebraucht haben. Dann geht es um die letzte Kurve. Ich versuche mich auf der Videoleinwand hinter dem Ziel zu entdecken, finde mich aber nicht.
Wir werden nach draußen geleitet. Die Medaillen und Verpflegung gibt es auf der Wiese gegenüber vom Stadion.
Glückwunsch Stuttgart. Das ist wirklich ein schöner Lauf. Die Strecke finde ich schöner, als die verwinkelte Innenstadtvariante. Ich hatte das Gefühl, dass in den Teilorten die Zuschauer zahlreicher waren und auch mehr Spaß an der Sache hatten. Das Wetter war optimal. Mit 20 °C war es zwar warm, aber durch den bewölkten Himmel annehmbar. Die Wasserstationen waren ausreichend und gut ausgeschildert. Die Einsätze der Rettungskräfte sind bei der Masse der Läufer wohl nicht zu vermeiden.
Leider passiert mir hier seit Jahren immer das selbe: bei km 15 breche ich total ein. Und dieses Jahr hab ich nicht mal die Hitze als Ausrede. Ich würde gerne mal unter 2 Stunden bleiben. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal.
Sieger:
Männer:
Jan Fitschen 1. Platz 1:06:45
Norbert Fender 67. Platz AK 50 1:37:08
Frauen:
Christine Schleifer. 1.Platz 1:15:24
Birgit Fender 104. Platz AK45 2:03:39
Birgit am Juni 20th 2012 in 2012, kürzere Distanzen
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