39. Hornisgrinde Halbmarathon
Da Norbert dem Navi 5 Minuten abgenommen hat sind wir fünf vor vier am Hundseck vor der Nachmeldestelle zum Halbmarathon. Gott sei Dank, denn hinter uns wird die Schlange immer länger. Das Wetter ist aber auch optimal: 15 ° und trocken.
Nach gelungener Nachmeldung müssen wir schnell die Toiletten suchen. Die Dixies sind etwas versteckt hinterm Zelt. Dann schnell zum tiefer gelegenen Parkplatz, alles fertig gemacht, und wieder zurück bei den Toiletten. Nein, das zählt noch nicht zum warmlaufen. Das kommt jetzt. Im letzten Jahr beim Marathon haben wir schon gesehen, dass der Start des Halbmarathon irgendwo anders sein muss. Den Schildern folgend sehen wir auch bald ein Start/Zielbanner. Auch die Verpflegungsstelle ist hier eingerichtet. Wir hatten gedacht, dass das Ziel oben beim Marathonziel sein würde. Ich frag mal, aber es heißt eindeutig, dass das Ziel hier sein wird. Wir laufen mal in die Gegenrichtung. Das machen aber auch alle anderen. Es ist zu voll um vernünftig laufen zu können. Entnervt gebe ich auf und will viel lieber nochmal auf die Toilette. Das ist von hier aus ein ganz schönes Stück, aber wir haben ja auch noch eine viertel Stunde.
Als wir dann zum zweiten Mal Richtung Start laufen wird uns bedeutet, dass das aber knapp werden wird. Das schaffen wir schon, es sind ja noch 10 Minuten. Komisch wird uns erst, als der „Startbereich“ in Sicht kommt, aber keine Läufer da sind. Wir laufen etwas schneller, da hören wir in der Lautsprecherdurchsage, dass man durch des Startbanner laufen soll und dann sind es noch 1,3 km den Weg entlang bis zum Start. Wie bitte!!!!!! Jetzt haben wir es aber doch eilig. Wir laufen bereits 6er Schnitt. Puh, das kann ich ja gar nicht leiden. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir mitten im Wald ein weiteres Startbanner, unter dem sich tatsächlich etwa 200 Läufer gesammelt haben.
Jetzt brauch ich erst mal eine Pause. Tatsächlich geht es aber gleich los, und ich komm nicht zum durchschnaufen.
Laut Streckenplan müssen wir einen ca 10 km Rundkurs 2 Mal durchlaufen, und wie wir jetzt sehen, dann noch 1,3 km bis zum eigentlichen Ziel.
Die ersten 2 km kennen wir ja schon. Das Feld ist eng, moderates Tempo kommt mir zugute. Den ersten Anstieg haben wir letztes Jahr schon begutachtet. Selber laufen zeigt, dass es ziemlich steil ist. Mein erster Impuls sagt: gehen. Da keiner geht, und hier Zuschauer die Läufer anfeuern laufe ich auch. Das Training kann ja nicht schaden. Die Steigung nimmt kein Ende. Als meine Oberschenkel zu brennen beginnen gehe ich lieber doch. Im flacheren Stück kann ich wieder laufen. Dann wird es wieder steiler. Ich gehe und laufe. Ich bereue, dass ich das erste steile Stück nicht gleich gegangen bin. Jetzt komm ich gar nicht richtig in Tritt. Der Weg ist uneben. Spaziergänger kommen auf meiner Wegseite entgegen. Ich wechsle die Seite. Eine Gruppe Angetrunkener Männer in einheitlichen T-Shirts kommt entgegen. Ich hab keine Zeit die Aufschrift zu entziffern, will sie auch nicht so anstarren will. Die wundern sich wohl eh was hier vorgeht. Die tolle Aussicht auf die Täler und Berge des Schwarzwalds nehme ich nur am Rande war.
Ab km 4 geht es bergab. Das ist angenehm. plötzlich läuft es viel besser. Ich kann einige Plätze gutmachen. Der Weg bergab wird steiler bis zum Skilift Untersmatt. Nach einer scharfen Kurve geht es links wieder in den Wald. An der Verpflegungsstelle nehme ich ein Wasser, ein Schluck und der Rest über den Kopf. Etwas Kühlung kann nicht schaden. Weiter geht es bergab auf unebenen Waldwegen. Da jeder Kilometer ausgeschildert ist kann man ablesen, dass die Runde langsam aber sicher dem Ende zugeht. Nach nicht enden wollenden Kilometern 8 und 9 kommen wir wieder unter dem Startbanner durch. Ich häng mich an eine Läuferin in leuchtend blau, und muss zusehen, wie andere, die ich vor Kilometern überholt hatte an uns vorbei laufen. Jetzt aber nur nicht überpesen. Ich fühle mich schon ziemlich platt. Bis hier habe ich ein Schnitt von 5,45 Min/km! Das ist eigentlich schon genug für heute.
An der Verpflegungsstelle am späteren Ziel nehme ich in aller Ruhe einen Tee. Bis zur Steigung geht es ganz gut. Nun gehe ich aber. Obwohl ich überholt werde versuche ich guter Dinge zu bleiben. Ich genieße die Aussicht. Es bleiben noch 6 Kilometer bergab um wieder Anschluss zu bekommen. Aber irgendwie geht nix. Ich hab das Gefühl nicht vom Fleck zu kommen. Als mich ein Läufer im weißen Shirt überholt, häng ich mich dran. Ich schalte den Kopf aus und laufe, immer in seinem Windschatten. Ca bei km 8 muss ich abreißen lassen. Langsam entfernt er sich. Es geht aber nun steiler bergab. Wenn nicht jetzt wann dann? In der Ferne sehe ich meine Pacerin in blau, von vorhin. Ich sauge mich langsam ran, und bleib ein bisschen hinter ihr. Mir geht´s grad richtig gut. Ich spreche sie an, und sie sagt, dass sie ziemlich platt sei. Ich versuche sie zu motivieren. Trotzdem muss ich an ihr vorbei weil ich grad mein Tempo hab, und hoffe, dass sie mich nicht nach der nächsten Kurve überholt, das wär ja oberpeinlich.
Km 20. Ich überhole ein Mann im blauen Shirt. Dann sehe ich den Läufer im weißen Shirt, der mich vorhin schon so lange gezogen hat.
Km 21. Noch eine Kurve und da ist das Ziel. Norbert erwartet mich. Geschafft.
Es gibt ein Finishershirt oder Handtuch. Da ich letztes Jahr kein Handtuch mehr ergattert habe entscheide ich mich Heute dafür.
Männer:
1 Platz, Ulrich Benz 1:14,03
10 AK Platz M50 Norbert Fender 1:44,39
Frauen:
1. Platz Jutta Siefert 1:33,22
9.AK W45 Birgit Fender 2:06 18
Birgit am Juli 25th 2011 in 2011, Halbmarathons
1 Kommentar zu “39. Hornisgrinde Halbmarathon”
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Kati 2 schrieb am 25 Jul 2011 um 20:47 #
danke vielmals für „überpesen“ – das ist genial 🙂 Das werde ich gleich für meinen nächsten Bericht klauen 🙂 Scheint ja wieder eine ganz entzückende Veranstaltung gewesen zu sein und erinnert mich an unsere Flucht zum Start in Rodgau 🙂 Wieso war es bei Euch so warm? bei uns wars kalt !