29. Solitudelauf

27.04.2014

Ich bin super gut drauf. Das letzte Training war perfekt: mit niedrigem Puls ein Tempotraining, so liebe ich das. Den Startplatz für den 10 km Lauf hab ich von Kati bekommen. Danke nochmal! Norbert hat sich noch kurzfristig als Pacer für den Halbmarathon einkaufen lassen. Die 2 Stundenpace wird  zwar nur ein besserer Trainingslauf, aber für umme nochmal ein Wettkampf ist auch o.k.

Heute morgen sind wir schlecht vorbereitet. Schon 10 Minuten zu spät weggefahren finden wir unseren angestammten Parkplatz nicht. In der Halle ist es knallevoll. Trotzdem bekomme ich meine Startunterlagen schnell und ohne Probleme. Die Riesenschlange steht vor den anderen Buchstaben.

Auch Norbert wird zügig versorgt. Und kann dann pünklich nach oben zum Start fahren. Ich lasse mir noch etwas Zeit. Das Wetter ist regnerisch und ich will nicht im Nassen rumstehen. Vor der Toilette ist eine Schlange und es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis ich dann zu der Haltestelle der Transferbusse gehen kann. Im Gegensatz zu den Vorjahren herrscht hier Ordnung: hintereinander warten die Läufer auf die Busse. Die Schlange ist locker 20 m lang. Ich denke mir noch nichts schlimmes. Wir haben ja genügend Zeit. Dann wird es aber immer knapper. Als ich dann oben aus dem Bus steige fühle ich mich leicht gestresst. Ich benutze den Weg zum Start zum Warmlaufen.

Autsch mein Rücken! So ganz in Ordnung war der schon die letzten Tage nicht, aber dass ich gar nicht laufen kann war mir gar nicht in den Sinn gekommen. Jeder Schritt fährt mir unangenehm in die Lendenwirbelsäule. Hoffentlich wird das noch besser. An der Verpflegungsstelle treffe ich auf Norbert. Er will seine Jacke ausziehen hat aber schon den Luftballon an Handgelenk. In Ermangelung einer Schere schafft es die Frau vom Verpflegungsstand mit den Fingernägeln das Band aufzureißen. Ich versorge die Jacke in den Kleiderbeutel, den kann ich ja dann zusammen mit meiner eigenen abgeben. Gemeinsam begeben wir uns zum Start um die Ecke. Noch 5 Minuten. Oh je, ich bin viel zu spät dran.

Zuerst mal Bilder von den Halbmarathonies, dann von Norbert mit Luftballon, dann noch vom Start. Tolle Stimmung, ich stehe vor dem Lautsprecher aus dem  noch der letzte Motivationssong dröhnt, dann wir heruntergezählt und die schnellen Hirsche preschen los.

Jetzt sind es nur noch 10 Minuten zum 10 km Start. Schnell zum Bus mit den Kleidersäcken. In diesem Jahr steht er vorne beim Sportheim. Zum Toilettenwagen am Parkplatz vor der Klinik reicht es nicht mehr. Sind ja eh nur 10 Kilometer. Schnell noch ein paar Schritte laufen. Es geht nicht. Das kann ja heiter werden.

Ich reihe mich ganz hinten ein. Ein 6er Schnitt ist hoffentlich trotzdem drin. Dann geht es los. Das flache Stück zum Schloss ist Hölle für meinen Rücken. Meine Beine sind total verkrampft. Bergauf ist auch nicht besser. Im Schlosshof stehen ein paar Zuschauer und feuern uns an. Das Feld ist schon ziemlich auseinander. Hoffentlich bin ich nicht Letzte. Im Wald geht es länger leicht bergab. Langsam werde ich lockerer. Es geht immer besser. So nach 3 km schöpfe ich Hoffnung. Vielleicht wird das doch noch was. Bergauf geht ganz gut. Km 5 und etwas über 30 Minuten, das ist nicht das was ich wollte, aber ich muss nehmen wie es kommt. Jetzt geht es bergab. Und es geht. Ich überhole eine Gruppe KSGler in gelben Basketballshirts und noch viele andere.

Unten geht es rechts und dann bergauf. Die gerade Überholten, einschließlich der Basketballer laufen wieder an mir vorbei. Bis zur Kurve will ich noch joggen und den Rest hochgehen. Das hilft mir, oben wieder locker weiter zu laufen. So ist es auch. Es geht wieder bergab und aus dem Wald heraus. Bei starkem Gegenwind suche mir einen der großen Basketballjungs als Windschutz. Der versteht das falsch und will mich vorbeilassen. So war das zwar nicht gedacht, aber bei mir läuft es gerade richtig gut und so laufe ich vorbei.

Im Ort steigt die Strecke nochmal an. Jetzt blos nicht überpesen. Die Basketballer und drei Frauen überholen mich. Die letzte Kurve und es geht nur noch bergab. Eine Frau krieg ich kurz vor dem Ziel. Die Uhr zeigt 57:xx. Naja, es kann nicht immer so laufen wie man gerne will. Die Basketballer klatschen mich ab. Ich geh zur Zielverpflegung. Ensinger hat seine leckeren Isos dabei. Äpfel und Bananen sind hygienisch in Becher verteilt. Das sieht appetitlich aus, und man kann gut mitgenommen werden.

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Dann schnell in die Halle etwas überziehen und den Fotoapparat geholt. Tobias Sauter ist gerade im Ziel. Ich bin zu spät. Ich höre was mit 1:01, was sich aber als Fehler erweist. Er hat den Lauf mit 1:11 Std gewonnen. Wir wechseln ein paar Worte. Dann kommt schon der 2. und 3. ins Ziel. Ich will noch auf die erste Frau warten. Hoffentlich ist es Branka Hajek. Sie ist zwar erst aus dem Triningslager für die 100 km DM, die Ende Mai in Husum stattfindet, zurückgekommen und hat entsprechend müde Beine. Aber ich drücke ihr trotzdem die Daumen.

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Inzwischen kommen Walter und Hannelore ins Ziel. Dieter, der heute nicht gelaufen ist, mit Frau unterhalten mich bis Banke, die schnelle Ultrafrau um die Ecke kommt. Mit 1:32 ist sie nur kurz vor der 2. Frau und die Dritte kommt auch schon. Banka erzählt, dass sie die jetzt 2. erst auf den letzten Kilometern einholen konnte.

Bis Norbert kommt habe ich nun etwas Zeit. Ich beschließe, mich in der Umkleide umzuziehen. Mein Rücken ist mittlerweile so verspannt, dass ich mich kaum bewegen kann. Irgendwie schaffe ich es pünktlich zum Ziel. Norbert ist eineinhalb Minuten zu früh dran. Das ist aber kein Rechenfehlter: die Strecke war zu kurz. An einem Abzweig ist der Lauf falsch abgebogen und hat knappe vierhundert Meter gespart.

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Wir treffen uns noch mit Gerhard zum Essen, dann machen wir uns auf den Heimweg. Es war wieder nett, und die Strecke mit dem langen Beragstück liegt mir. Und als Training sind die kurzen 10er unersetztlich. Hoffentlich wird mein Rücken bis Mittwoch besser.

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Birgit am April 28th 2014 in -Kürzere Läufe, 2014

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