28. Swiss Alpine Marathon2013- more than a race

24.07.2013, Mittwoch

Ah, Schweiz ist schön. Die Anreise mit dem Zug war mal was anderes. Das werden wir ab jetzt immer so machen. Das Swiss-Ticket bekommt man ja sowieso zugeschickt. Es berechtigt zur An-und Abreise in der Schweiz ab einem Grenzbahnhof. Dann nutzen wir noch ein Baden-Württemberg-Ticket für 19 Euro einfache Fahrt. Insgesamt bleibt das günstiger als die Vignette für das Auto. Und nett ist es auch. – Gut,  die Rückfahrt findet am heißesten Tag statt- Unwetter inklusive. Aber alles ist gutgegangen, was will man mehr.

 

Aber jetzt kommen wir erst mal an. Kurz vor Davos beginnt es leicht zu tröpfeln. Zur Vorsicht holen wir die Regenjacken raus. Den Weg zur Schatzalpbahn suchen wir aus der Erinnerung, was zu einem kleinen Umweg führt. Ist aber egal, Hauptsache wir sind da.

Im Hotel fühle ich mich dann wie Zuhause. Ich liebe dieses Haus. Und dann kommen wir noch in den Genuß eines Upgrades. Unser superior Zimmer liegt im dritten Stock ganz links. Also haben wir neben dem geilen Balkon noch eine Fenster zur Seite, mit dem Blick auf eine gewaltige Linde vom Bett aus.

Beim Abendessen treffen wir noch Wolfgang mit Frau.

25.07.2013, Donnerstag

Nach dem Frühstück machen wir zuerst ein kleines Läufchen und dann einen Abstecher nach Davos um die Startunterlagen abzuholen. Im Kongresszentrum ist noch alles ruhig  so dass wir schnell wieder draußen sind. Am Nachmittag steht eine Führung durch unser Hotel Schatzalp an. Der Führer ist eine humorvoller Mann und so wird das ganze richtig lustig, aber auch sehr interessant. Leider habe ich den Fotoapparat vergessen und so stellt mir Wolfgang, der sich auch sehr für die Hintergründe der Kurklinik interessiert, seine Bilder zur Verfügung.

Dann will Norbert in die Sauna und so hab ich die grandiose Davosaussicht  und den Balkon für mich allein. Beim Vortrag hatten wir etwas über die damals gebräuchliche Liegekur zur Therapie von TBC erfahren und so wird unter uns die „Liegekur“ zum geflügelten Wort.

26.07. 2013 Freitag

Klaus und Marion sind Gestern auch angekommen. Norbert und ich machen den Wasserfallrundgang ums Hotel herum nur mit wandern. Danach ist „Liegekur“ angesagt. Wir überlegen nochmal ob wir alles vorbereitet haben. Abends haben wir einen gemeinsamen Tisch mit Bernarts und Duwes. Nach einem lustigen Abendessen gehen wir zeitig auf unser Zimmer.

27.07.2013 Samstag

Ab vier Uhr gibt es Frühstück und der Speisesaal ist voll. Hier liegt eine gehörige Spannung in der Luft. Es wird wenig gesprochen. Die Läufer des K78 und ihre Begleiter sind vielleicht noch etwas Müde. Mit der ersten Bahn um 5 Uhr 30 geht es hinunter. Dort werden wir zunächst von übrig gebliebenen der letzten Nacht begrüßt und beklatscht. Hier war wohl Party angesagt.

Um das Sportzentrum herum haben sich schon viele Läufer angesammelt. Die Schlangen vor den Toiletten sagen einiges über die Läuferzahlen. Unerwartet treffen wir Wiedemanns aus Stuttgart. Die laufen aber den C30.

Kurz nach dem Start um 6 Uhr 30 überhole ich Sigrid Eichner. Die Frühmorgentlichen Straßen von Davos sind voller Menschen. Es wird gejubelt und angefeuert. Die Läufer sind gut drauf. Das wird eine schöner Tag. Nach einem Schlenker durch die Stadt sind wir nun in der richtigen Richtung unterwegs. Nachdem Davos hinter uns liegt können wir uns ganz auf das grandiose Bergpanorama vor uns konzentrieren.

Wir verlassen die Straße nach rechts; die erste Steigung ist erreicht. Ein paar urige Bauernhäuser bilden ein kleines Dorf. Auch hier stehen Schlachtenbummler. Zwei Kinder schwenken eine große Kuhglocke. Da die Steigung sich zieht fallen wir in forschen Gehschritt. Wir erreichen die zweite VP.

Vor uns liegt nun ein starkes Gefälle. Das ist aber gut zu rennen und so komme ich schnell unten an. Dort geht es über die Straße und wieder den Berg hinauf.

Bis Spina haben wir uns eingelaufen. Hier ist Volksfeststimmung. Wir lassen uns nochmal feiern, und verpflegen reichlich bevor es nun von der Straße auf einen Feldweg, und dann auf einen schönen Trail geht.

Wolfgang überholt mich, Er ist tatsächlich von ganz hinten gestartet.

Es mach Spaß dem welligen Profil folgend ein lockerer Schlange dem Weg zu folgen. Das Tempo ist moderat, ohne zu trödeln. Der Wald ist frischmit Temperaturen um die 15 Grad. Schnell haben wir die ersten 15 km geschafft.

Jedem Lauf sind Farben zugeordnet die auf den jeweiligen Entfernungsschildern wieder zu finden sind. Die Kilometerangaben zeigen die noch zu laufenden Kilometer an. Ich ignoriere sie absichtlich. Es ist einfach noch zu weit.

Es geht um eine Kurve, die Landschaft wird weit. Da vorne ist schon die neue Kirche von Monstein (km15,5). Wieder um eine Kurve und  an der Kirche vorbei liegt Moanstein vor uns. Auf der Hauptstraße geht es wieder um die Kurve, den Berg hinunter zur VP. Kinder versorgen uns mit Schwämmen. Außerdem gibt es Wasser, Tee, Iso und Banane.

Es geht bergab. Zunächst auf der Straße. Dann biegen wir scharf links auf einen Trail. Bei mir läuft es gerade richtig gut. Ich hänge mich an einen Läufer im schwarzen Compressionsshirt. Er überholt und ich gleich mit. Der Höllenritt endet unten an der Straße. Wir sind schon in Schmelzboden bei km 19. Das ist kein Ort, sondern eine Gaststätte mit Bergbaumuseum. Außerdem liegt hier der Eingang zur Zügenschlucht.  Wer alles ganz genau wissen will liest bitte meinen Bericht bei m4you:http://www.marathon4you.de/laufberichte/swissalpine/hart-erarbeitet-k78/2144.

Die Schlucht ist ein echtes Highlight: Man läuft am Bach entlang, durch eine enge Schlucht. Immer wieder muss man durch Tunnels. Da ist es ganz schön dunkel und ich laufe wie der erste Mensch. Oben sieht man die Eisenbahnbrücke. Irgendwie kommen wir immer höher, oder geht der Fluss immer tiefer?

Hinter km 23 biegen wir links ab auf eine Treppe die uns wieder steil nach unten führt. Eine schmale Brücke bringt uns über den Bach. Der Fotograf steht am anderen Ufer und macht eine Aktionaufnahme. Dann geht es auf der anderen Seite wieder hinauf. Ein attraktiver Trail führt uns immer weiter hinauf. Auf die tollen Ausblicke verzichte ich. Hier geht es seitlich ganz schön runter (höhenangst lässt Grüßen). Von Ferne hören wir Lautsprecherdurchsagen. Noch zwei Kurven und der Bahnhof von Wiesen liegt unter uns. Dort ist die VP und ein Moderator stellt die Ankommenden vor.

Wir stärken uns ausgiebig. Wo geht es weiter? Da stehen Helfer. Wir müssen die Gleise überqueren, aber die Schranke ist zu. Die Helfer winken und leiten uns hinüber. Dann kommt der Zug. Die rote Lokomotive der Rätischen Bahn hält quitschend im Bahnhof. Unser kleine Trailpfad führt direkt neben dem Zug entlang. Plötzlich gehen die Fenster auf und mehrstimmiger Jubel ertönt. Die Läufer des K42 haben uns entdeckt. En Feeling wie beim Zieleinlauf überkommt mich. -Geil-

Dann kommt die große Brücke, das Wiesner Viadukt. Ein Highlight des Laufes. Trotz Höhenangst hatte ich mich darauf gefreut. Den Blick stur nach vorne gerichtet ist die Überquerung auch kein Problem. Mutig werfe ich einen Blick zurück – sofort wird mir schwindelig und ich lege die letzten Meter auf dem Lochgitter im Sprint zurück. Jetzt, mit festem Boden unter den Füßen kann ich den Anblick richtig genießen. Wo bleibt denn der Zug? Kurz warte ich, dann will ich aber weiter.

Als sich die Bahn dann mit lautem Getöse nähert bin ich schon auf dem Trail im Wald. Es geht in Serpentinen bergauf, dann wellig weiter. Ich laufen, dass es geradeso nicht zu anstrengend ist. Dann wir der Wald offen und eine wunderbare Almenwelt breitet sich vor uns aus. Der Trail wird zum breiten Wanderweg, dieser dann zur geteerten Straße. Es geht bergab nach Filisur. Mit den ersten Häusern wird auch die Strecke belebt. Spaziergänger kommen entgegen und feuern uns an. Bewohner haben eine Dusche an den Gartenzaun gehängt, die wir gerne nutzen. Es ist schon ganz schön warm.

Im Ort ist dann richtig Stimmung. Das Ziel der C30 Läufer muss hier irgendwo sein. Sie werden ausgeleitet, und wir erreichen eine Zwischenzeitmessung mit Vollverpflegung. Es hat noch Platz bei Claudia auf dem Bänkchen und so mache ich erst mal Pause und genieße die Stimmung.

Wir durchqueren den verlassenen Ort. Es ist brüllend heiß. Bergab laufen wir bis wir das Flüsschen Albula auf einer überdachten Holzbrücke überqueren. Dann geht es auf einem breiten geteerten Weg am Fluß entlang. Die Bäume stehn zu weit weg, um uns Schatten zu bieten. Die Sonne knallt unerbittlich und es geht leicht, aber stetig bergauf. Um Kraft zu sparen wechsle ich vom Laufen zum Gehen und umgekehrt. Das scheint gar kein Ende zu nehmen. Doch dann ist bei km 45 (noch zu laufen)doch die VP. Erst mal trinken.

Jetzt geht es auf die Straße und wieder bergauf. Es gibt kaum Autos, nur Läufer die sich den Berg hinauf quälen. Irgendwann zeigt ein Helfer, dass es rechts geht. Ein steiniger Weg empfängt uns wieder an der Albula entlang.  Eine weitere Holzbrücke bringt uns darüber und dann auf den Trail bergauf.

Zunächst sind alle fraoh, der heißen Straße entkommen zu sein. Aber selbst im Schatten ist es hier unerträglich heiß. Und auch der abwechslungsreiche Trail kann nicht die Anstrengung nehmen, der wir jetzt ausgesetzt sind. Es ist einfach brutal. Aber wir müssen weiter, stehenbleiben hätte ja gar keinen Sinn. Jedes kleinste Bächlein wird sofort zur Kühlung verwendet. Ich bin aber zu kaputt um mich zu bücken und verzichte deshalb. Hoffnung keimt auf als wir um eine Kurve herum Stimmen hören. Aber es ist nur eine VP mitten im Wald. Trinken, trinken und weiter.

Doch dann – oh Wunder- haben wir einen kurzen Ausblick auf Bergün. Es liegt unter uns! Noch zwei Kurven und Helfer weisen uns auf dem Hauptweg nach unten. Die C42 Läufer müssen weiter bergauf. Die müssen ja noch eine 2 km Schleife laufen.

Unglaublich, dass ich noch laufen kann. Es dauert zwar, aber dann sind die Muskeln wieder frei. Schilder zeigen, dass wir die Strecke des k42 erreicht haben. Der Start ist aber schon vorbei und so geht es ohne Verzögerung. Wir verlassen die Strecke nochmal kurz. Unsere VP wartret bereits auf der Anhöhe bei Sägewerk. Hier habe ich eine Tasche deponieren lassen. Ohne Aufforderung wird sie mir gebracht. Auf einer Bierbank wechsle ich zu Trailschuhen, und ziehe eine Weste über. Es ist zwar eigentlich zu war, aber in den Taschen habe ich alles, was ich vielleicht brauche könnte: Windjacke, Rettungsdecke, Gel, Salz, Taschentücher. Und die Weste kann ich ja offen lassen, das stört kein bisschen.

Nach ausreichender Verpflegung mache ich mich auf den Weg in den Ort. Es ist nicht wahnsinnig viel los, aber immer wieder werde ich beklatscht und angefeuert, das macht Laune. Nach der Zeitmessung (ich bin jetzt 5:23 Std unterwegs) geht es durch ein Wohngebiet am Schwimmbad vorbei. Eine Abkühlung wäre jetzt genau das richtige, aber ich muss ja weiter. Ziemlich allein suche ich den Weg. Er ist zwar eindeutig ausgeschildert, aber ich kann es nicht glauben: wir müssen einen Grasberg hoch. Im letzten Jahr war wohl die Strecke zu kurz, und so wurde angekündigt, dass man in Bergün eine zusätzliche Schleife laufen muss. Aber das das bergauf gehen würde war mir nicht klar.

Vor mir sehe ich vereinzelt Läufer und hinter mir kommen Gott sei Dank auch noch welche.  Oben angekommen geht es auf einen schmalen Trail und alles wieder bergab. Ich bin jetzt sauer. Wir sind wieder ganz unten und kommen auf eine mir bekannte Strecke, da wir ja vor zwei Jahren schon den K42 gelaufen sind. Ich hatte gehofft, dass wir mit der zusätzlichen Schleife wenigstens irgendwo oberhalb rauskommen würden. Aber nichts da, keine Höhenmeter gespart. Im Gegenteil. Missmutig setze ich meinen Weg fort. Anderen geht es nicht anders. Der Ruf nach Cola wird laut. Das gibt es aber erst auf dem Sertig. Naja, mir ist das wurscht. Ich trinke Cola erst auf den letzten Kilometern, aber das zeigt mir, dass andere auch fertig sind.

Ich ersehne die nächste VP. Wie ein Kamel bunkere ich Wasser mit Salz. Dann geht es weiter. Von einem  kurzen Trail unterbrochen laufen wir auf geteertem Weg. Ein paar Wolken spenden willkommenen Schatten. Wir sind jetzt schon höher und so ist die Hitze nicht mehr so drückend. Wieder kommt eine VP. Iso, Wasser alles muss rein.

Es sind noch 30 km und die Berge kommen langsam in greifbare Nähe. Ansonsten läuft der Weg flach bis wellig immer geradeaus. Chats ist der letzte Ort. Nochmal Verpflegung, dann geht es bergauf. Zuerst auf einem breiten Wanderweg in Serpentinen. Wieder eine VP. Nochmal trinken, dann auf den Bergtrail. Steigen ist angesagt. Es geht erstaunlich gut.

Kopf ausschalten, Gegend genießen und einen Schritt vor den anderen setzen. So läuft es bei mir super. Immer wieder schaue ich mich um und genieße einfach. Die Aussicht ist grandios. Bei diesem super Wetter macht das richtig Laune.

Die Nächste VP ist dann schon richtig im alpinen Gelände. Trotzdem ist eine Dusche aufgebaut. Unglaublich. Ich acht wieder darauf genügend zu trinken. Es wird wieder flacher. Zum Laufen ist es zwar noch zu steil, aber ein zügiges Wandertempo wird antgeschlagen. Wir sind in einer kleinen Schlange unterwegs. Überholen ist sowiso blöd, also bleiben wir einfach hintereinander. Links stürtzt ein Bächlein Richtung Tal, Schneefelder kommen in Sicht und immer wieder kreuzen kleine Rinnsale den Weg. Vor zwei Wochen lag auf dem Sertigpass noch richtig viel Schnee. Ich bin gespannt, was davon noch übrig ist. Aber zuerst kommt die Keschhütte in Sicht.

Sie ist noch weit weg, aber nach jeder Kurve kommt sie näher. Wir kleuzen den reißenden Bach auf einem Holzsteg und machen uns auf den finalen Aufstieg zu Keschhütte ( noch 25 km zu laufen). Bei mir läuft es super, und so kann ich einige überholen. Hier sehen manche gar nicht gut aus und müssen pausieren.

Oben angekommen werde ich vom obligatorischen Händedruck des Artztes begrüßt und als lauftauglich eingestuft an die VP entlassen. Ich trinke ausgiebig und nehme mir noch zwei Becher und Alpinbrötlich auf eine Bank mit. Pause ist angesagt. Glücklich beobachte ich das treiben um mich herum. Fast 9 Stunden bin ich nun unterweg. Das wird nix mit meinen 12 1/2 Stunden mit denen ich mal geliebäugelt hatte. Aber es kann ja eh noch soviel passieren. Vor 2 Jahren ist mir auf dem Sertig schlecht geworden und so konnte ich die nur noch gehen.

Ich mache mich an den Abstieg. Ein schmaler, stellenweise gut zu laufenden Trail führt auf der Rückseite des Berges abwärts. Dann queren wir wellig eine Bergflanke und erreichen ein breites Hochtal. An der VP gibt es gutgelaunte Helfer und sogar Salamibrot. Ich werde mit Schokolade beladen. Ungern trennen wir uns von diesem gastlichen Ort. Aber der Weg ruft!

Viele matschige und überflutete Stellen zeigen, dass es hier noch vor kurzem Schnee hatte. Hinter einem breiteren Bächlein, das auf Steinen überquert werden muss stehen ein paar Kühe neugierig im Weg. Mutig trete ich ihnen entgegen. Mir passiert nichts. Gott sei Dank!

Die beiden romantischen Seeen kommen in Sicht. Da müssen wir außen rum. Eine Helferin weist den Weg. Dann können wir einne Blick auf den Sertigpass werfen. Bunte Punkte zeigen die bereits im Aufstieg befindlichen Läufer an. Wir müssen nochmal über den Bach dann geht es auch für uns steil bergauf.

Das Steigen fällt mir seltsamer Weise leicht. Schnell komme ich voran. Der Hubschrauber fliegt hier seine Runden und landet unterhalb der Passhöhe. Ich bin so abgelenkt von diesem seltenen Schauspiel, dass ich fast nicht merke, dass ich auch schon oben bin. Obwohl ich nicht durstig bin trinke ich wieder. Die Temperaturen sind äußerst angenehm. Die Helfer sind sogar in dicke Jacken gepackt. Hier ist ja auch mit 2.739 m der höchste Punkt der Strecke. Ich halte mcih nicht mehr so lange auf. Kurz ausgeruht geht es weiter. Ah, hier sind doch tatsächlich noch 2 Schneefelder. Die vorrauslaufenden haben hier schon den Weg geebnet.

Hinten runter geht es zuerst Schneefrei bergab. Das große Geröllfeld ist auch kein Problem. Stellenweise kann ich sogar laufen. Das verhidnert zwarnicht, dass andere schneller sind und mich überholen, aber was solls. Hauptsache mir geht es gut und ich komme voran. Ein paarmal kommen Schneefelder in den Weg, da ist es ganz schön rutschig und wir müssen langsam tun. Trotzdem kommen wir gut voran. Das Hochtal liegt vor uns und kommt schnell näher. Die VP ist von weitem zu sehen. Es sind noch 15 km zu laufen.

Jetzt lass ich es auch laufen. Locker komme ich kraftfrei nach unten. Es geht auf einem breiten Wanderweg in dem genau richtigen Gefälle bergab. Unten sehe ich wieder den Hubschrauber landen. Es wird wohl bereits abgebaut und der Hubi bringt Material ins Tal. Es geht auf dem Radweg an der Straße entlang, dann rechts nach Sertig Dörfli.

Vor mir sehe ich die Streckensprekcher die pausenlaos durchsagenmachen. Gerade höre ich, dass die Cut off eit um eine Halbe Stunde verlängert wurde und deshalb noch 20 Minuten lang Läufer durchgelassen werden. Wie, ich wäre fast rausgewesen? Daran hätte ich gar nicht gedacht. Gut das das noch geklappt hat. Das wär ja blöd 12 km vor Schluss nicht mehr weiter zu dürfen.

Ich bediene mich nochmal an der VP und mach mich auf die Socken. Der Akku meiner Uhr ist leer und so muss ich nach Gefühl das Limit mit 14 Stunden im Ziel erreichen. Ein Trail führt in den Wald. Wellig geht es tendenziell bergab. Bei mir läuft es super und ich kann den Einen und Anderen einsammeln.

An der VP oberhalb von Boden tanke ich nochmal Cola, es geht auf einen Schotterweg und im Wald bergab. Clavadel ist in Sicht. Auf Asphalt laufen wir im Abendlicht durch den ruhigen Ort. An der VP scheint die Ortsmitte zu sein. Hier steppt der Bär. Auf Bierbänken bevölkern zahlreiche Schaulustige den zentralen Ort. Jeder Läufer wird gefeiert. Panisch frage ich nach der Uhrzeit. Es ist kurz vor 8 Uhr. Im weiterlaufen rechne ich aus, dass das auf jeden Fall reichem muss. Eine Stunde für 5 km!

Es geht wieder auf einen Trai, und bergab. Nachdem es doch nochmal kurz bergauf geht biegen wir auf einen Höhenweg oberhalb von Davos ein. Jetzt ist es nicht mehr weit. Die Jakobshornbahn unterqueren wir an einer freien Stelle und ich sehe unser Hotel Schatzalp. Die letzten Kilomter genieße ich nochmal.

Dann geht es links in die Stadt hinein. Jeder Passant klatscht und jubelt nur für mich. Die allerletzte kleine Steigung bringt mich auf die gesperrte Straße. Das Stadion ist schon da vorne. Ich spurte los. Die rechte Spur auf der Laufbahn direkt an den Zuschauern ist für den K78 reserviert. Es sind immer noch zahlreiche Fans anwesend, die mit ihrem frenetischen Applaus Gänsehaut – feeling erzeugen. Ich klatsche alle ab. Der Sprecher sagt mich an, Norbert nimmt mich in die Arme.

Ich bin total kaputt. Der letzte Sprint war vielleicht doch zuviel. Norbert bringt mir ein Erdinger. Nach unendlich langen Minuten komme ich wieder zu Atem. Stolz holen wir unsere Finisher Shirts und die Medaillen.

Der Weg zum Hotel wird nochmal zur mentalen Herausvorderung. Wolfgang hat uns das Essen bereits aufs Zimmer bestellt. Wir treffen ihn mit Frau im Speisesaal. Ich bin froh, dass ich nach der Dusche nicht mehr hinunter muss. Außerdem hätte ich sowieso fast nichts essen könne. Die total leckere kalte Platte mit diversen Schinken und Käse konnten wir aber am nächsten Tag als Proviant mit nach Hause nehmen – optimal!

Sieger:

Männer:

1.Platz Jonas Buud 6:13,28 std

25. Platz AK 50 Norbert Fender 10:33,02 Std

Frauen:

1. Platz Jasmin Nunige 6:53,00 Std

23. Platz Ak 50 Birgit Fender 13:23,33 Std

 

die Bilder von unserem Hotel Schatzalp fehlen noch

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Birgit am September 26th 2013 in 2013, Ultraläufe

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