20. Fellbacher 12 Stundenlauf

9.06.2013

Fellbach ist sowas wie unser Home-Run. Nur eine halbe Sunde Fahrtzeit – das hat schon was. Besonders, wenn Morgens um 8 Uhr bereits der Start ist. Wir sind dann auch erst kurz vor knapp Vorort. Reicht aber um noch kurz die chillige Athmosphäre genießen zu können.

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Dann geht es auch schon los. Norbert bleibt noch bei mir- das ist auch gut so, dann die meisten Anderen sind schon weg. Ich glaub ich bin im falschen Film. Ganz untypisch wird hier gerannt was das Zeug hält. Verwirrt versuche ich die führenden Frauen im Auge zu behalten. Carmen war ja vorangemeldet. Aber wer ist die hübsche Blonde mit der tollen Zopffrisur? Und wieso läuft die noch schneller als Carmen?

Nach vor der Brücke verabschiedet sich Norbert. Mir ist das alles viel zu schnell hier. Etwas später hab ich dann ein gutes Tempo und in Albert einen interessanten Laufpartner gefunden. Für die ersten 20 km ist also gesorgt.

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Es wird immer wärmer. Da überholt mich die Blonde kurz vor dem Stadion. Der Sprecher kündigt sie als Steffi Praher an. Sie hat im Winter viel Aufsehen erregt, als sie den Remstal Höhenweg, nonstop, zu Gunsten des Stuttgarter Olgäles gelaufen ist. Das sind immerhin 250 km. Nach einem kurzen Gespräch lass ich sie ziehen.

Bis jetzt läuft es gut. Seit 9 Uhr sind auch die 6 Stunden Läufer unterwegs. Viola ist mit dabei. Es überholen dauernd Läufer die ich kenne. Das ist nett, denn die haben immer einen kleinen Gruß für mich auf den Lippen.

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Den Streckenverlauf könnt Ihr in meinen  Berichten der letzten Jahre oder bei m4you nachlesen:http://www.marathon4you.de/laufberichte/sport/20-fellbacher-612-stundenlauf-in-fellbach-schmiden/2094.

So ab km 30 werden meine Beine schwer. Um 12 Uhr gibt es Nudeln. So lange muss ich noch durchhalten. Die VP besuche ich in jeder 2. Runde. Ich halte mich an Wasser oder Tee. Dazu manchmal ein Stückchen Obst. Hier gibt es ja Auswahl genug. Norbert kommt auch vorbei, es läuft alles im grünen Bereich.

Vielleicht ist es psychologisch, aber punkt 12 breche ich mental nieder, und beschließe spontan, jetzt was zu essen. Von den Ultras bin ich die Erste an der Essensausgabe. Ich erkenne Horst im Publikum und setzte mich zu ihm. Kurz die Schuhe wechseln und in Ruhe einen Teil der Nudeln mit Bologneser Soße essen. Dank Tupper kann ich den Rest noch aufheben.

Als dann die Anderen kommen bin ich schon fertig und startklar. Mensch ist das heiß. Vor der Brücke steht eine Wanne mit Wasser die regelmäßig von Helfern befüllt wird. Ich schöpfe immer die Mütze voll und kippe mir einen Schwall Wasser über den Kopf. Das hält mich eine Runde einigermaßen kühl.

Regelmäßig werden im Stadion die Führenden bekannt gegeben. Ich bin dritte.

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Mittlerweile sind schon einige ausgestiegen. Um 15 Uhr ist der 6 Stundenlauf beendet. Viola hat, in Abwesenheit von Kathi, gewonnen. Während die 6 Stundenläufer auf die Vermessung der Restmeter warten feuern sie uns nochmal an. Das gibt eine Runde auftrieb. Ansonsten sind die meisten ziemlich platt. Norbert sehe ich auch nicht mehr. Wo bleibt er bloß?

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Bei km 60 mache ich Pause und esse noch was. Die Nudeln sind kalt, dafür ist mein Bier warm.

Weil gerade nur 12 Stundenläufer auf der Piste sind fallen mir vor allem zwei Männer auf, die unermüdlich in schnellem Schritt an mir vorbei ziehen. Stefan Daum im orangenen Shirt wird nachher vor Zahoran Adam der mit nacktem Oberkörper läuft, gewonnen haben.

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Um 16 Uhr wird der 3 Stundenlauf gestartet. Jetzt geht es nochmal rund, vor allem die Staffeln geben mächtig Gas. Ab und zu kommen Wolken auf. Sofort ist es angenehmer. Dann verziehen sich sich wieder und wir müssen weiter schwitzen.

Ich bin total am Ende. Ich hab gerade mal 70 km geschafft. Es wird Zeit, meine Zielzeit nach unten zu korrigieren. Ich will noch die 80 km voll machen, und dann soll es gut sein. Die Engel an der VP machen Kaffee. Den brauche ich jetzt.

Horst ist immer noch da. Ich bitte ihn, mir noch ein Bier zu besorgen.

Ich hab die 80 km geschafft. Langsam geht es mir besser. Es scheint auch stellenweise schattiger zu werden. Kann ich die 90 noch schaffen? Die Zeit ist zu knapp! Aber zwei oder gar drei Runden sind vielleicht noch drin.

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An der VP lasse ich mir jetzt Zeit und setzt mich auf eine Bierbank. Dann geht es gleich nochmal leichter. Kurz vor halb acht bin ich wieder an der VP. Solten die Zeit noch für 2 Runden reichen? Dann hätte ich die 90 km voll. Laufen geht locker, mir ist bloß nicht klar, wie lange ich für die 2 km lange Runde genau brauche.

Ich muss es einfach probieren. Die Vermesser sind schon aufgestellt und feuern mich an. Eine Runde ist geschafft, ich lasse die VP aus. Weningstens bis zum 2. Streckenposten möchte ich es schaffen, damit ich nachher nicht so weit zurück gehen muss. Ich verabschiede mich vom ersten Streckenposten. Jetzt bloß keinen Krampf mehr kriegen!

 

Da ist der zweite Streckenposten. Die verbleibende Zeit wird angesagt: noch 6 Minuten. Oben auf der Brücke höre ich den Sprecher verstehe aber nichts. Um die Ecke, das Stadion ist in Sicht. Es wird rückwärts gezählt. 3-2-1 fertig. Ich stehe fast an der selben Stelle wie im letzten Jahr.

Mein Startnummernband lasse ich hier und setze mich auf einen Wagen, der gerade von Helfern für den Abbau bereit gestellt wird. Mit dieser netten Unterhaltung vergeht die Zeit wie im Flug. Da kommt schon die Dame von der Streckenvermessung. Sie fixiert mit Kreide meinen Standpunkt und sammelt den Transponder ein.

Ich hab es nicht weit zur VP. Hier ist der allgemeine Treffpunkt. Auch Norbert ist schon da. Er hatte Probleme und ist die Hälfte der Zeit nur gewalkt. So konnten wir uns gar nicht treffen.

Die Dusche haben wir uns verdient. Danach gibts rote Wurst. Die Siegerehrung ist familiär wie immer. Jeder wird aufgerufen und bekommt Glückwünsche und eine Urkunde.

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Sieger:

Männer:

1. Platz Stefan Daum 134.196,4 m

3. Platz AK 50 Norbert Fender 92.042,4 m

Frauen:

1. Platz Camen Hamm 100.442,8 m

1. Platz AK 50 Birgit Fender 89.663,2 m

 

 

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Birgit am Juli 1st 2013 in 2013, Ultraläufe

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